Aktuelle Entwicklungen und Freizeitgestaltung
Letztens wurde ich wie so oft gefragt, wie es mir in Brasilien gehe. Das ist sehr schwer zu beantworten und ich glaube bis zum Ende des Frewiwilligendienstes wird es darauf keine eindeutige Antwort geben. Es ist immer ein anhaltendes Gemisch aus unterschiedlichen Gefühlen, die mal mehr, mal weniger positiv sind. Die Zeit vergeht schneller, gleichzeit zieht es sich langsam dahin. Man ist in vielen Bereichen, wie der dem Projekt vollends angekommen, in anderen wiederum noch nicht ganz. Gerade was die Thematik Freunde und Freizeitgestaltung angeht, würde ich mir noch Verbesserung wünschen. Jedoch befindet sich auch dies auf dem Weg der Besserung und kommt ins Rollen. Ich lerne mehr Menschen kennen und habe mit einem Tanzkurs begonnen. Ich lasse mich auch auf Treffen mit Menschen mit großem Altersunterschied ein.
Die Idee Menschen vorzustellen, dir für mich und das Projekt eine wichtige Rolle spielen, gefiel mir eigentlich ursprünglich besser, jedoch habe ich leider keine Bilder von ihnen. Es erschein mir nicht richtig, sie ohne welche vorzustellen. Eines möchte ich dennoch über sie schreiben, sie sind ganz wunderbare, offene, herzliche und engagierte Menschen, die sich mit voller Kraft für Dorcas anstrengen.
Etwas schade ist, dass die Sonne ja schon um halb sieben untergeht und einem dann nicht allzu viel Zeit bleibt, um rauszugehen. Das dies genau wie andere Dinge zu einem Alltag gehören, die man teilweise akzeptieren muss, habe ich gelernt. Daher bin ich um so mehr froh, dass trotz dessen, dass die Arbeit sehr anstrengend und ermüdend ist, sie mir zunehmend mehr Freude bereitet.
Wahrscheinlich liegt es an der Tatsache, das wir mehr Aufgaben bekommen und ich zunehmend selbstbewusster gegenüber den Kinden auftrete. Manchmal fühlt man sich schlecht, weil man die Kinder streng behandelt hat, anderseits weiß man, dass genau dies nötig war. Man merkt auch bei einigen, dass ein Umdenken stattfindet.
Mittlerweile, so kann man sagen, gehört das Projekt selbst auch zu einer meiner Lieblingsorten. Wie zuvor bereits erwähnt, sind die Professoren, welche zugleich meine Arbeitskollegen sind, wirklich tolle Menschen. Sie haben eine unglaublich optimistisch, starke Ausstrahlung und bilden gemeinsam mit den Kindern das Herz des Projekts. Natürlich ist es auch so, dass die Kinder, die überaus interessiert an einem sind, und nach wie vor fragen, woher man komme, trotz allem sehr liebenswert sind und einem viel geben. Allein schon die ganzen Umarmungen die man bekommt, die Energie die sie haben und die Erkenntniss dass sie etwas lernen können, wenn sie dochmal konzentriert beim Englisch Unterricht mitmachen. Man sieht das in vielen ein Talent schlummert und ist durchaus manchmal über ihr können beeindruckt.
Lieblingsorte
Nach der Arbeit oder am Wochenende gehe ich gerne spazieren. Nur fünf Minuten von hier entfernt ist ein Rad beziehungsweise Fußweg, der an einem Bach entlang läuft und mehrere Parks passiert, bis er dann am Park São Lourenço endet. Sowohl der Weg selber, als auch der zuvor genannte Park sind Lieblingsorte von mir hier. Es ist einfach schön die Gedanken etwas frei zu bekommen und dabei dem Bach zu lauschen und dem regen treiben von Radfahrern, Fußgängern (Oftmals mit Hund) zuzuschauen. Ganz davon abgesehen ist der Weg einfach schön. Im São Lourenço gibt es zwar immer Mücken, aber dafür auch fast immer Capivaras zu sehen. Dort wird gejoggt, geskatet, Fußball gespielt, gepicknickt oder and den Sportgeräten trainiert. Es ist ein Rundweg, in derer Mitte sich ein See befindet. Tatsächlich ist der Park gar nicht so groß.


Vor dem Haupteingang links befindet sich außerdem auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein schönes Café in dem man sich nett hinsetzen, plaudern und Kaffe und Kuchen genissen kann. Im Sao Lourenco habe ich letztens mit ein paar Leuten UNO gespielt und dabei Musik gehört. Das war sehr nett und gut um sich besser kennen zu lernen. Vorallendingen die verschiedenen Regeln aus den verschieden Ländern (Norwegen, Deutschland, Brasilien) haben häufig zu verwirrten Gesichtern und Gelächter geführt.
In der Nähe von dem Park gibt es einen Açaí Laden. Ist von besonderer Wichtigkeit, weil ich dort beim Seminar das erste mal Acai gegessen habe und nach wie vor der Meinung bin, dass es dort auch am besten schmeckt. Außerdem gibt es auch einen großen etwas versteckteren Außenbereich. Man sammelt bei jedem Açaí kleine Capivara Sticker und bei einer bestimmten Anzahl von Capivara Stickern gibt es ein Açaí um sonst. (Açaí Becos)

Auf dem Weg zum Supermarkt gibt es auch einen Ort, den ich echt ganz nett finde, eher gesagt süß, es ist ein kleines Café ganz in Pink. Dort gibt es alles glutenfrei, die Bedienung ist sehr freundlich und es ist vorallendingen sehr schön sich bei gutem Wetter rauszusetzen. Ich gehe dort nicht häufig hin, aber finde den Ort trotzdem erwähnenswert, weil er etwas ruhiger ist und zurückgezogen scheint.
Vor kurzem erst, habe ich nach einem Artztbesuch ein neues Viertel kennen gelernt und habe fast bedauerd, dass ich es nicht früher entdeckt habe. Dort gibt es eine Reihe an schöner, leicht schicken Restaurants, mit warmem Charme, außerdem Bars und Cafés. Dort war ich in einem Café, in dem auch Bücher verkauft wurden. Ich fand das Konzept total einladend und gemütlich. Die Bücher waren außerdem alle sehr ausgewählt und in einem Vintage Style. Außerdem war ich dort in einem asiatischem Restaurant, das mich sehr angesprochen hat, weil sie sehr farbenfroh war, eine angenehme Atmosphäre hatte und leckeres Essen

