Die Partnerorganisation mit der ich hier in Kiribati bin heißt KUC, Kiribati Uniting Church, ist die größte protestantische Kirche des Landes und hat 136 Gemeinden.
1857 kam mit Hiram Bingham der erste protestantische Missionar auf die Inseln, der vom American Board of Commissioners for Foreign Missions gesendet wurde.
Ab 1870 kamen dann andere protestantische Missionare der London Missionary Society.
1968 fand die erste General Assembly der Gilbert Islands Protestant Church statt mit dem Ziel eine eigene Kirchenorganisation zu gründen. Kiribati hieß zur britischen Kolonialzeit nämlich Gilbert Islands.
Als Kiribati im Jahr 1979 von dem Vereinigten Königreich unabhängig wurde benannte man sich in KPC, also Kiribati Protestant Church, um.
2014 folgte dann auf eine Versammlung auf der Insel Arorae eine weitere Umbenennung, ab diesem Zeitpunkt hieß man KUC, also Kiribati Uniting Church.
Diese Umbenennung hießen aber nicht alle Mitglieder gut, und einige gründeten eine neue Kirche die sie dann wieder KPC nannten. Der Großteil blieb aber Mitglied der KUC.
Das Hauptquartier der Kirche ist das Dorf Antebuka, auf der Insel South Tarawa, die im Prinzip die Hauptstadt des Landes ist.
Hier leben die meisten und wichtigsten Würdenträger der Kirche, also zum Beispiel das Oberhaupt der Kirche, der Moderator, der Generalsekretär, die Bischöfe und der Leiter der Jugendorganisation.
Hier ist die Verwaltung der Kirche untergebracht.

Das ist das Mwaneaba von Antebuka, also das traditionelle Versammlungshaus.
Dort findet jeden Morgen unter der Woche, am Donnerstagabend und am Sonntag sowohl morgens als auch abends ein Gottesdienst statt.
Auch andere Feste, wie Weihnachten oder Neujahr werden dort gefeiert.
Ein besonderes Fest, das nur von der KUC gefeiert wird ist die Feier der Ankunft des ersten Missionars im Jahr 1857.
Dafür sind dann auf jeder der Inseln von Kiribati Vertreter aller Gemeinden bei einer Gemeinde zu Gast.
Hier in South Tarawa war Antebuka dann der Gastgeber für die anderen Gemeinden. Also kamen zu diesem Fest ganz viele Gäste, das sonst beschauliche Antebuka war nun sehr belebt. Für 5 Tage gab es viele Reden und Predigten, einige Tänze und einen Gesangswettbewerb bei dem aber kein Sieger bestimmt wurde.
Manchmal wird das mwaneaba auch gemietet für Veranstaltungen, seitdem ich hier bin fanden dort zum Beispiel zwei Hochzeiten statt.
Die KUC betreibt auch sogenannte „faith schools“, also kirchliche Schulen. Die meisten liegen auf den outer islands, nur eine liegt auf Tarawa, das William Goward Memorial College, benannt nach einem Missionar.