Von Folklore bis zu Salsa

Halli hallo aus Paraguay. Gerade regnet es mal wieder in Strömen und ich kann kaum das Haus verlassen. Durch den heftigen Wetterumschwung habe ich mich außerdem erkältet und so sitze ich in meinem Bett, trinke Tee und nutze die gemütliche Ruhe um meinen nächsten Beitrag zu schreiben. 

Inzwischen bin ich einfach seit 8 Monaten in Paraguay und ich kann gar nicht glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Der Arbeitsalltag hat sich nach den Sommerferien im Januar wieder eingeschlichen und alles nimmt so seinen Lauf. Der Februar und März war noch viel von Aufräumen, Putzen und Organisieren geprägt, aber ab Ende März kamen dann wieder Kinder und Jugendliche zu uns ins Projekt. Das zweite Halbjahr der Arbeit geht also richtig los und das brachte einige Veränderungen mit sich. Ich arbeite dieses Halbjahr in einem anderen Standort als zuvor und lerne außerdem noch einen ganz neuen Standort kennen. Statt in Km9 (meinem Standort im 1. Halbjahr) verbringe ich nun die meiste Zeit der Woche in Añua Roga, dem größten Standort der Callescuela hier. Zusammen mit einer Mitarbeiterin fahre ich außerdem einmal pro Woche in einen Standort, den ich vorher nie besucht habe, San Roque. Dort gibt es ab diesem Jahr auch Nachhilfeangebote und politische Gruppen. Dort kommen noch deutlich weniger Kinder als in den anderen Standorten, was aber eine angenehme Abwechslung ist und für eine familiäre Atmosphäre sorgt.

Eine weitere Veränderung ist der Englischunterricht, den ich ab diesem Jahr gebe. Jeden Freitag steht ab jetzt Englisch bei „Teacher Malena“ auf dem Programm und das macht extrem Spaß. Die Kinder freuen sich total eine weitere Sprache zu lernen und sind begeistert dabei. Wir lernen aktuell die Farben und einfache Begrüßungsformeln und tasten uns so langsam ran. Ich bin gespannt, wie sich dieser Kurs noch weiter entwickelt.

Doch was wenn mir einmal die Decke auf den Kopf fällt?

Auch wenn die Arbeit extrem Spaß macht, muss ich ab und zu einfach mal rauskommen und mit anderen Menschen Zeit verbringen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten habe ich mich dann bei gleich 2 Tanzschulen angemeldet. Bereits vor meiner Ausreise habe ich mir einige Ziele gesetzt, was ich in meinem Jahr in Paraguay lernen will, und was damals noch wie eine Vision war, ist plötzlich mein Alltag geworden. Eines meiner Ziele lautete „Tanzen lernen“. Ich wollte unbedingt einen Tanz von hier kennenlernen und so finde ich mich nun jeden Dienstag und Donnerstag in einem Kurs für „Danza Paraguaya“ wieder. Danza Paraguaya (paraguayischer Tanz) ist eine Art Folkloretanz und jeder Schritt sowie festgelegte Choreografien haben Namen auf Guaraní, der zweiten Amtssprache Paraguays. 
Daher ist es teilweise echt schwer, sich alle Namen zu merken, aber fest steht, es macht total Spaß und ist eine Art zu tanzen, die ich vorher noch nie kennengelernt habe. 

Meine erste Stunde beim Danza Paraguaya mit traditionellem Rock

Durch diesen Kurs habe ich außerdem schon viele Menschen in meinem Alter kennengelernt und genieße es sehr, einen Ort und Menschen zu haben, um einfach mal rauszukommen. 

Neben Danza Paraguaya lerne ich jetzt außerdem auch „Salsa“ und „Bachata“. Als ich auf dem Weg in die Stadt das Werbeplakat einer Tanzschule für den Kombikurs „Salsa&Bachata“ gesehen habe, war mir klar, dass ich das unbedingt auch ausprobieren will. Tja und nun tanze ich jeden Mittwoch auch noch Salsa und Bachata. Es macht unglaublich viel Spaß und alleine die Musik macht mich jedes Mal total glücklich. 

Ich bin sehr dankbar, diese Möglichkeit gefunden zu haben und so einen Ort zum Kopf Abschalten und auch einen körperlichen Ausgleich zu haben.


Langsam schleicht sich auch der Gedanke an den Abschied immer mehr in meinen Kopf, doch den versuche ich nach wie vor nach hinten zu drängen und die Zeit hier einfach in vollen Zügen zu genießen. 
So, jetzt ist mein Tee leer und ich muss neuen kochen. 

Macht es gut und bis zum nächsten Mal!
Eure Malena

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