Reise durch Brasilien


Mittlerweile sind es schon sechs Monate, die ich hier in Brasilien bin und ich bin frisch aus dem Urlaub zurückgekommen. Ein bisschen mehr als zwei Wochen waren Julia und ich unterwegs. Von Padilha, dort wo unsere Arbeitsstelle ist ging es mit einem Kombi nach Taquara und von dort mit dem Bus nach Porto Alegre, damit wir zu dem ersten Reiseziel fliegen können: Natal. 

Anfängliche Probleme

Bevor ich darüber schreibe, möchte ich gerne ein bisschen in unsere Vorbereitung eintauchen. Die gewählten Reiseziele liegen relativ weit voneinander entfernt, weswegen sich oftmals das Preis-/ Leistungsverhältnis, sowie das Zeit-/ Leistungsverhältnis mehr lohnte, mit dem Flugzeug zu reisen, als dass mit dem Bus zu tun. Den Abend vor der Abreise, wollte ich Online einchecken und Sitzplätze für uns reservieren. Eine leichte Angelegenheit, die allerdings nicht so leicht war, weil ich auf der Internetseite, anscheinend um meinen Check- in auszuführen, 300R$, umgerechnet etwa 60 Euro zu zahlen hatte.

Ich hatte viel versucht, nichts hat geholfen und habe mich sehr gestresst, weil nicht alles klappte, so wie ich es mir vorstellte. 

Vier Stunden früher am Flughafen, damit sich alles hoffentlich regeln wird. Um es kurz zusammenzufassen, wir haben nicht mal eine Viertelstunde gebraucht, um den Check- in vor Ort zu erledigen. Das erleichterte mich sehr.

Wir mussten zweimal umsteigen, in Curitiba und in Sao Paulo, und danach kamen wir an. In Sao Paulo hatten wir knapp 5 Stunden Wartezeit, weshalb wir in die Stadt gegangen sind, um etwas zu essen.

Vor Beginn der Reise haben mir unsere Mitarbeiter erzählt, dass wir sehr gut aufpassen sollten. Selbst unser Chef meinte, dass er nicht mal in den Norden reisen würde, da er so viel Angst vor der Kriminalität vor Ort hätte. Diese Worte haben mich geprägt und ich bin mit sehr viel Respekt und Obhut in den Urlaub gegangen und oftmals war ich schon früher zu Hause, weil die Paraneuer teils auf mich einwirkten.

In Sao Paulo angekommen, bekam ich diese Paraneuer zu spüren. Ich habe gemerkt, wie ich mich auf der Straße, in einer fremden Stadt, nur um etwas kleines Essen zu gehen, unwohl fühlte. Letztendlich ist uns auf der ganzen Reise nichts gravierendes passiert. 

Natal

Um zwei Uhr nachts kamen wir an und sind direkt zu unserer Unterkunft gefahren um ausgeschlafen den morgigen Tag zu starten. In Natal haben wir den Tag, in einem Nationalpark verbracht und danach sind wir zum Strand gegangen, um zu entspannen. Für mich der erste seit acht Monaten und es war so schön.

In Natal gibt es viele Dünen, was mich an Dänemark erinnert, nur in etwas größer, wärmer und gefährlicher. Im Nationalpark wurde uns erzählt, dass es in den Lagunen Krokodile gibt, Giftige Spinnen und Schlangen, Adler, sowie Schnabeltiere.Wir hatten das Glück zu sehen, wie ein Krokodil nach etwas geschnappt hat in unmittelbarer Nähe. Am nächsten Tag haben wir uns einen alten Fort angeguckt, der gebaut wurde um die Holländer und Portugiesen von deren Invasion abzuhalten. Ausgestattet mit Aussichtspunkten, Kanonen und Platz für rund 50 Mann, direkt am Wasser. Später ging es wieder zum Strand. Auffällig war, dass das Wasser wärmer gewesen ist, als die Außentemperatur. Nach Natal ging es mit dem Bus nach Recife.

Recife

Mehr als vier Stunden sind wir gefahren und von der Stadt bin ich etwas enttäuscht worden. Recife stinkt sehr nach Fäkalien, zudem liegt viel Müll auf den Straßen und ich sah sehr viel Armut. Das fand ich schade, weil ich mehr erwartet hatte. Jedoch haben wir uns in Recife mit anderen Freiwilligen getroffen und haben somit die Zeit gut genutzt. Zum Beispiel haben wir einen Tagesausflug nach Olinda gemacht, haben eine Freiwillige besucht, waren in einem botanischen Garten, einem Buchladen und vieles mehr. Am Tag des Abfluges sind wir lustigerweise auf weitere Freiwillige in unserer Unterkunft gestoßen, die dort einchecken wollten. Danach haben wir die Zeit am Strand verbracht und danach ging es unmittelbar zum Flughafen und weiter nach Rio de Janeiro.

Der Flug war relativ günstig, weswegen wir jedoch eine Nacht am Flughafen schlafen mussten, um den Anschlussflug zu bekommen. Schlafen bedeutet, dass ich die ganze Nacht wach geblieben bin und Julia geschlafen hat.

Rio de Janeiro

Rio de Janeiro ist meiner Ansicht nach eine sehr schöne Stadt mit sehr vielen unterschiedlichen Ecken, aber auch vielen Touristen. Ich habe mich mit am sichersten dort gefühlt, weil die Sprache für mich kein Problem ist und wir unter den vielen Touristen kaum aufgefallen sind. Christus der Erlöser, der Zuckerhut, die Copacabana und der Karneval waren Must Do’s für uns. 

Die Aussicht vom Zuckerhut, als auch vom Christus der Erlöser sind atemberaubend. Atemberaubend ist auch, wie viele Touristen sich die Attraktionen anschauen. Im Endeffekt hat es jeweils länger gedauert, um hoch – und runterzukommen, als überhaupt dort Zeit zu verbringen. Das hat mich sehr gestört. 

Die Copacabana ist einer der besten Strände, an denen ich jemals war. Die Wellen sind riesig und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, in die Wellen reinzuspringen. 

In Brasilien und spezifisch an der Copacabana versuchen euch die Leute gerne abzuziehen. Ich habe gelernt, den erstgenannten Preis immer abzulehnen, weil die Preise sonst echt unmenschlich sind. Oftmals haben uns Verkäufer im gebrochenen Englisch angesprochen und versucht ihre Produkte teurer zu verkaufen. Ich habe gelernt, dass man bei seiner Meinung bleiben muss und außerdem zu feilschen und oder wegzugehen, damit die schnell nachgeben.

Julia und ich haben uns mit Moritz und Jonathan getroffen und haben den letzten Tag zusammen in Rio verbracht. Wir haben zusammen am Strand entspannt und uns zum Abschluss den Sonnenuntergang angeguckt. 

Die Reise durch Brasilien hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich denke jetzt schon an die Zeit zurück und kann es kaum erwarten nochmal zu reisen. Die Erlebnisse werden so schnell nicht in Vergessenheit geraten.

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