Nordkirche beteiligt sich an Plakataktion zu 1700 Jahren jüdischen Lebens

Ökumenisches Projekt „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“

Hamburg/Schwerin (sro/mw). Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) beteiligt sich an der ökumenischen Plakataktion „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“, zu der evangelische und katholische Kirchen für das kommende Jahr aufgerufen haben.

Für diesen bundesweiten Aufruf werben auch Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg und Lübeck), Bischof Tilman Jeremias (Mecklenburg und Pommern) sowie Bischof Gothart Magaard (Schleswig und Holstein) in einem gemeinsamen Brief an Kirchengemeinderäte, Pastorinnen und Pastoren in der Nordkirche.

Das ökumenische Projekt #beziehungsweise wendet sich insbesondere an die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen. Kernanliegen ist es, die Gemeinsamkeiten zwischen Juden und Christen in den Festen und im religiösen Leben aufzuzeigen. Mit der Plakataktion wollen evangelische und katholische Kirchen gegen den zunehmenden Antisemitismus klar Stellung beziehen, der auch christliche Wurzeln hat.

Im Schwerpunkt benennen die Poster die Festtage, die in beiden Religionen dieselben Themen feiern. „Das Layout der Plakate zeigt auf geniale Weise das ganze Thema: Zwei Glaubensweisen, unterschiedlich, aber aufeinander bezogen. Das regt zum Nachdenken an und macht neugierig auf mehr“, beschreibt die nordkirchliche Beauftragte für christlich-jüdischen Dialog, Pastorin Hanna Lehming.

Zwar suchen viele Kirchengemeinden der Nordkirche den regelmäßigen Austausch mit jüdischen Gemeinden in ihrer Nähe, dennoch ist die gemeinsame Geschichte beider Religionen vielen Menschen nicht präsent, erklärt Hanna Lehming weiter: „Im Jahr 2021 ist jüdisches Leben in Deutschland seit 1700 Jahren nachweisbar. Das ist ein Grund zum Feiern. Mehr Kenntnis vom Judentum zu vermitteln, ist aber leider auch deshalb bitter nötig, weil sich in Deutschland neue Judenfeindschaft breit macht.“

2021 werden daher verschiedene Angebote und Materialien diesen Themenschwerpunkt begleiten und die bereits bestehenden Strukturen ergänzen. Das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche hat als Sitz der Beauftragten für den christlich-jüdischen Dialog erste Materialien zum Download zusammengestellt: www.nordkirche-weltweit.de/news/beziehungsweise 

Außerdem wird auf nordkirche.de 2021 in digitalen Reportagen in loser Folge jüdisches Leben in den drei Sprengeln Schleswig und Holstein, Hamburg und Lübeck sowie Mecklenburg und Pommern vorgestellt und von christlich-jüdischen Veranstaltungen im Festjahr berichtet werden.

Entstanden ist die ökumenische Kampagne #beziehungsweise aus einer Initiative der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Das Projekt wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) aufgenommen  und unterstützt.