Philippinen – Zahlen und Fakten

Lage: Pazifischer Ozean

Geographie: 7641 Inseln

Einwohner: 110 Mio

Altersdurchschnitt: 22 Jahre

Hauptstadt: Manila

Amtssprachen: Filipino, Englisch

Präsident: Ferdinand Marcos Junior

Armut und Arbeitsmigration

Die Philippinen sind das Land in Südostasien mit der größten Schere zwischen Arm und Reich. Etwa 25 % der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze, mehr als 10 % kämpfen täglich mit Hunger und Mangelernährung.

„Durch die Armut und wenig ausgeprägte sozialstaatliche Strukturen wird die Familie zur wichtigsten gesellschaftlichen Einheit: Arbeit wird oft durch die Kontakte der Familie gefunden. Kinder gelten als Lebensversicherung. Oft arbeiten sie schon im jungen Alter und unterstützen so die Familie je nach Region durch den Verkauf von kleinen Gegenständen, die Arbeit im Bergbau und oder auch durch das Trennen und den Weiterverkauft von Müll“. (Quelle: Factsheet Armutsbekämpfung in den Philippinen, Philippinenbüro 2017)

Ca. 10 % der Bevölkerung arbeitet im Ausland, um die Familie finanziell zu versorgen. Frauen sind oft als Hausangestellte oder medizinisches Hilfspersonal in Asien (u.a. Hong Kong, Taiwan, Singapur) und im mittleren Osten unter Vertrag; Männer verdingen sich auf Baustellen und als Seeleute.

Religion

Die Philippinen gelten als das katholische bzw. christliche Land Asiens. Um die 80 % der Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an. Im nationalen Kirchenrat der Philippinen sind zehn weitere Kirchen zusammengeschlossen, die größte davon ist mit sieben Mio. Mitgliedern die Iglesia Filipina Independiente, mit der die Nordkirche seit 2015 in engem partnerschaftlichen Austausch steht. Andere evangelische Kirchen sind die United Church of Christ, die Episcopal Church und die Lutherische Kirche der Philippinen (ca. 40.000 Mitglieder).

Die große Südinsel Mindanao hat einen muslimischen Bevölkerungsanteil, der auf arabische Kontakte vor der Kolonialzeit im 14. Jahrhundert zurückgeht. Insgesamt beträgt der Anteil um die 5 % der Filipin@s.

Indigene Gemeinschaften werden oft in der Statistik übergangen. Sie haben eine eigene Spiritualität, ein Gottesverständnis, das sich im Umgang mit der Natur ausdrückt und nicht von Land, Fauna und Vegetation getrennt werden kann. Eigene Rituale und Zeremonien werden durch dafür qualifizierte Personen durchgeführt, deren besondere Gaben oft schon als Kinder in ihren Familien erkannt werden und entsprechend in die Nachfolge hineinwachsen. Der Geist ist mit ihnen, wird gesagt. Ob Aktivitäten, wie z.B. Ernten oder soziale Unternehmungen im Einklang mit Gott geschehen, ist das wichtigste Kriterium. Dankbarkeit und Respekt wird auch Pflanzen entgegengebracht, die für den eigenen Lebensunterhalt verwendet werden. Unter vielen Gemeinschaften fand und findet christliche Mission unterschiedlicher Kirchen statt. Manchmal wurden Taufen als Bedingung für materielle, medizinische oder soziale Zuwendungen oberflächlich akzeptiert, ohne sich von den eigenen Praktiken abzuwenden. In anderen Fällen kam es zu echten Bekehrungen. Die Situation ist unübersichtlich und es existiert kein belastbares Zahlenmaterial. Mittlerweile schützen viele christliche Initiativen die ursprüngliche Kultur und Religiosität der Indigenen und verzichten bewusst auf jede religiöse Beeinflussung. Ein Teil der indigenen Gemeinschaften auf Mindanao ist seit Jahrhunderten muslimisch. Diese Bevölkerungsgruppe nennt sich selbst Moro.

Umwelt

Die Philippinen gehören zu den Ländern mit der höchsten Dichte an Biodiversität in Fauna und Flora und der die Insel umgebenden Korallenlandschaft.

Taifune, Erdbeben, Vulkanausbrüche und der Klimawandel bedrohen die zunehmende Fragilität der Ökosysteme und führen jedes Jahr zu Extremereignissen und Naturkatastrophen. Abholzung, Plantagenwirtschaft, Bergbau, Überfischung und Wasserverschmutzung reduzieren die noch intakten Naturgebiete in dramatischer Geschwindigkeit. Etwa 40 % der Korallenriffe gelten bereits als zerstört. Mit dem Argument, das Land wirtschaftlich zu entwickeln, werden immer weitere Konzessionen, meistens an ausländische Investoren, erteilt, um neue Projekte zu starten.