
Philippinen: Einweihung der neuen Solaranlage des Aglipay Central Theological Seminary (ACTS)
Hamburg, September 2025. Am 5. September wurde bei strömendem Regen die neue Solaranlage des Aglipay Central Theological Seminary (ACTS) in einem Festgottesdienst gesegnet und ihrer Bestimmung zugeführt. Mit Gesang, Musik, Gebeten und einer Prozession über den Campus unter Regenschirmen war die Einsegnung ein feucht-fröhliches Unterfangen. Während Studierende den Technikraum mit Kerzen erleuchteten, wurden die Batterien und Steuermodule mit Weihrauch und Weihwasser zeremoniell gesegnet.

ACTS: Impulse für Kirche und Gesellschaft
Mit 79 männlichen und 13 weiblichen jungen Menschen aus dem gesamten Gebiet der Philippinen, die sich im Studium auf ihren Dienst als Geistliche in der Iglesia Filipina Independiente (IFI) vorbereiten, sowie 11 Dozentinnen und Dozenten, von denen 7 auf dem Campus leben, ist ACTS der zentrale Ort, wesentliche Impulse für die Botschaft der Kirche zu entwickeln und zu setzen. Acht Doktorandinnen werden betreut, die allerdings ihre Arbeiten berufsbegleitend schreiben müssen. In den Philippinen ist die IFI bekannt für ihren klaren Standpunkt auf Seiten der Armen und an den Rand Gedrängten; mutig setzt sie sich für die Rechte von Indigenen ein oder prangert Menschenrechtsverletzungen an.
Neuses Bewusstsein für Umweltthemen
In den letzten Jahren zeichnet sich neu ein Bewusstsein für Umweltthemen ab. Besonders vom steigenden Meeresspiegel sind die Philippinen mit ihren mehr als 7000 Inseln stark betroffen, aber auch von der Zunahme von Extremwetterereignissen wie Starkregen und Taifunen.

ACTS ist unter anderem als ein Teilnehmer des ebenfalls von der Nordkirche und Bingo-Lotterie geförderten Ecojustice Farms Projektes in Auseinandersetzung mit den Themen Klimagerechtigkeit und Klimaschutz und den eigenen Handlungsmöglichkeiten gegangen. ACTS versteht sich selbst als ein Modell für Gemeinden um den Wert und die Wichtigkeit nachhaltiger und sauberer Quellen von Energie für den täglichen Bedarf herauszustellen. Der Betrieb der Solaranlage wird durchaus auch spirituell interpretiert, als absichtsvolles Handeln zugunsten des Erhaltes von Gottes Schöpfung. Da in den Philippinen Energie vorwiegend aus Kohle und Erdgas erzeugt wird, der Markt außerdem von privat geführten Großkonzernen beherrscht wird, die Preise hoch sind und das Netz oft zusammenbricht, gibt der aus Sonne gewonnene Strom ein Gefühl von direkter Verbindung zu Gott und Natur, unabhängig, sauber, zuverlässig. Dozentin Jennifer Corpus schreibt begeistert über die funktionierende Anlage: „Wir genießen die Kraft der Sonne“.
Umweltthemen im Curriculum des Theologiestudiums
Neben einer Reihe von Veranstaltungen in Gemeinden zur Aufklärung und Diskussion der Zusammenhänge von Energieverbrauch, CO2 Produktion, Solarenergie und Auswirkungen auf die Umwelt, die von Lehrkörper und Studierenden durchgeführt werden, hat der Leiter von ACTS Dr. Terry Revollido das Curriculum des Theologiestudiums um vier Thementage pro Jahr ergänzt: 1. Welt und Umweltkrise, 2. Umwelttheologie und warum Christen besorgt sein sollten, 3. Diskussion über Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, 4. Die Kirche und unsere Antwort auf die Frage nach Öko-Gerechtigkeit heute.
Eine technische Innovation hat die Installationsfirma „Sunfinity“ entwickelt, nämlich die Nutzung von industrialisiertem Bambus anstelle von Stahl für die Unterkonstruktion der Solarpanele.
Finanziell wurde das Projekt vom Ökumenewerk der Nordkirche und der BINGO Umweltlotterie unterstützt. Wir freuen uns über das erfolgreiche gemeinsame Projekt und wünschen ACTS bei Sonne und Regen Gottes Schutz und reichen Segen für ihre Arbeit!
Videostills: Aglipay Central Theological Seminary (ACTS)
gefördert von:

