“One body, one spirit, one hope”

Vom 13.-19. September fand in Krakau in Polen die 13. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) statt. Die Vollversammlung mit Delegierten und Gästen aus 150 lutherischen Kirchen der Weltgemeinschaft kommt alle sechs Jahre zusammen. Neben der Wahl des neuen Rates und eines Präsidenten, Bischof Henrik Stubkjaer, des LWB beschlossen die rund 330 anwesenden Delegierten unter anderem eine Abschlussbotschaft sowie eine Reihe von Resolutionen, die die Diskussionen und Beratungen der Vorversammlungen, Gesprächskreise sowie Plenarsitzungen aufnahmen.

Angesichts einer polarisierten und zerrissenen Welt betonte die Versammlung bewusst die ungebrochene und doch immer wieder neu zu bewährende Einheit der lutherischen Weltgemeinschaft des LWB als Leuchtfeuer der Orientierung und zugleich als Aufgabe für die Mitgliedskirchen. Die liebevoll gestalteten und inhaltlich tiefen täglichen Gottesdienste und Andachten ließen die Teilnehmenden etwas von dieser Einheit im Glauben und der Hoffnung spüren.

Die Welt leidet, der Eine Leib Christi leidet. Die Klimakrise, die Kriege in den Ländern des LWB sowie die Erfahrungen von Diskriminierung und Gewalt standen der Vollversammlung in all ihren Beratungen vor Augen – nicht zuletzt durch den gemeinsamen Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und durch die eindringlichen Worte eines Auschwitz-Überlebenden an die Delegierten.

Deutlich wurde, dass sich alle Kirchen im Wandel befinden und auf sehr unterschiedliche Herausforderungen Antworten finden müssen: die schnell wachsenden Kirchen auf fehlende theologische Ausbildung und die Gefahr durch irreführende Theologien, die kleiner werdenden Kirchen auf die fortschreitende Säkularisierung. Nicht die Mitgliederzahlen, sondern Wirken und Haltung der Kirchen lassen sie Salz und Licht sein, wurde im Blick auf das außergewöhnliche Engagement der kleinen polnischen lutherischen Kirche in den beiden zurückliegenden Jahren betont.

Zum ersten Mal fand eine Vorversammlung der Männer statt, in der sich 65 Teilnehmer mit ihrer männlichen Identität auseinandersetzten und sich die demütige und sorgende Haltung Jesu zum Vorbild nehmen wollen.

Die Delegation der Nordkirche v. li.: Dr. Christian Wollmann (Direktor des Ökumenewerks der Nordkirche), Prof. Christoph Stumpf (Kirchenleitung), Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Lena Nickels (Jugenddelegierte) und Astrid Kleist (Pröpstin im KK-HH-Ost und designierte Geschäftsführerin des Deutschen Nationalkomitees des LWB)

Eine siebenköpfige Gruppe von Multiplikator*innen begleitete die Delegation, um die Ergebnisse und Erkenntnisse in die Nordkirche zu tragen.

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Das Abschlussdokument zum Download.