Die Generalversammlung, das höchste Gremium des Ökumenewerks der Nordkirche, hat am vergangenen Wochenende getagt und bekräftigt, dass das Ziel des Klimaschutzplans der Nordkirche, bis 2035 treibhausgasneutral zu sein, dringend weiter umgesetzt werden muss. Das Ökumenewerk, in dem auch das Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche sowie die Infostelle Klimagerechtigkeit arbeiten, sieht in der Förderung der Umsetzung dieses Planes auf allen Ebenen der Nordkirche einen Schwerpunkt seiner Arbeit. Im kommenden Jahr will das Werk einen Plan vorlegen, wie das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2035 im Ökumenewerk erreicht wird.
Die Generalversammlung besteht aus 73 haupt- und ehrenamtlich engagierten Delegierten aus allen Kirchenkreisen der Nordkirche, der Landessynode, dem Bischofsrat sowie des Missionskonvents und dem Verein der Freunde der Breklumer Mission. Die Vorsitzende ist die Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Aufgabe der Generalversammlung ist es unter anderem, den Haushalt zu beschließen und über Leitlinien der Arbeit des selbstständigen Werkes zu diskutieren.
In dem einstimmig verabschiedeten Votum der Delegierten heißt es: „Gerade Partnerkirchen im globalen Süden leiden heute sehr unter den Folgen des Klimawandels wie Dürren und Überschwemmungen. Eine wesentliche Ursache für die Klimakrise ist aber unsere auf fossilen Energien basierende Lebens- und Wirtschaftsweise.“
Dr Christian Wollmann, Direktor des Ökumenewerks der Nordkirche betont: „Wir müssen immer wieder aktuelle Antworten finden zu der ökumenischen Leitfrage: Was bedeutet es heute für uns, verantwortlicher Teil der Einen Welt Gottes zu sein? Um uns gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern global für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen, sind unter anderem Partnerschaften elementar, in denen wir gleichberechtigt zusammenarbeiten und voneinander lernen.“
Auch Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt betonte das gemeinsame Ziel, Umweltzerstörung zurückzudrängen und achtsam mit Gottes Schöpfung umzugehen. Sie hatte am Rande der Generalversammlung den Leitenden Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), Dr. Alex Gehaz Malasusa, zu einem Austausch getroffen. „Die Klimakrise betrifft unsere beiden Länder und Kirchen besonders“, erklärte die Landesbischöfin, die auch Vizepräsidentin des Lutherischen Weltbundes (LWB) ist. „Uns ist es wichtig, dass wir als gleichberechtigte Partner gemeinsame Antworten auf die Fragen von Klimagerechtigkeit finden.“ Die ELCT ist eine der ältesten Partnerkirchen der Nordkirche und eine der größten lutherischen Kirchen der Welt.
Die East of Lake Victoria Diözese der ELCT und das Ökumenewerk haben vor zwei Jahren das Projekt Church Climate Action Partnerships initiiert, in dem Klimapartnerschaften zwischen Gemeinden und Einrichtungen in Tansania und der Nordkirche aufgebaut. In dem Votum der Generalversammlung heißt es dazu: „Wir sehen in diesem zukunftsweisenden Projekt, dass die Dringlichkeit, dem Klimawandel mit seinen verheerenden Auswirkungen zu begegnen, einer gemeinsamen weltweiten Anstrengung aller Kirchen bedarf.“