Kurdistan/Irak: CAPNI Solarprojekt

Blick vom CAPNI-Dach in Dohuk
Blick vom CAPNI-Dach in Dohuk (Foto: Hanna Lehming)

Mit guten Beispiel voran – Solarenergie für christliche Hilfsorganisation in Kurdistan/Irak

März 2024. Unsere Partnerorganisation, das Christian Aid Program Northern Iraq (CAPNI) stellt sich der Herausforderung des Klimawandels und geht mit gutem Beispiel voran: Im Rahmen eines dreijährigen Solarprojekts, unterstützt vom Ökumenewerk und weiteren Partnern, stellt sie nicht nur Ihre Energieversorgung um und realisiert weitere energetische Gebäudemaßnahmen. Darüber hinaus plant CAPNI zudem ein umfassendes Bildungsprojekt rund um die Themen Klimawandel und erneuerbare Energien.

CAPNI Solarprojekt: Solarenergie und energetische Gebäudemaßnahmen

Auf dem Dach des CAPNI-Zentrums in der nordirakischen Stadt Dohuk wird mit Unterstützung des Ökumenewerks und weiterer Partner ein solarbetriebenes Energiesystem installiert. Dieses ersetzt künftig den bislang betriebenen Dieselgenerator. Durch die Solaranlage und weitere energetische Gebäudemaßnahmen, wie den Bau von Dachüberhängen zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und der Installation von neuen Kühlsystemen, sollen in Zukunft signifikante Mengen CO2 eingespart werden.

Bildungsprogramm mit Best-Practice Beispielen

CAPNI Gebäude Dohuk
CAPNI-Gebäude in Dohuk. Foto: Hanna Lehming

Begleitet wird das Projekt von einem breit aufgestellten Bildungsprogramm, das sich an Schulen, Jugendgruppen und lokale Akteure richtet. Folgende Bausteine sind unter anderem geplant: Besuche von Kindergruppen vor Ort bei CAPNI, Workshops mit Schulklassen, die Dokumentation des Solarprojekts in einem Video sowie Vorträge und Workshops bei und Beratung für andere Institutionen wie Schulen, Krankenhäuser etc. Dabei geht es darum, Wissen über den Klimawandel und dessen Folgen zu stärken, Best-Pratice-Modelle zu präsentieren und Informationen zur Umstellung der Energieversorgung auch für andere Akteure bereitzustellen.

Perspektive für eine klimaresiliente Energieversorgung

Vor dem Hintergrund der Situation im Irak ist das aktuelle Projekt von CAPNI wegweisend: Der Irak ist das am fünfstärksten von den Auswirkungen der Klimakrise gefährdete Land. Die Menschen leiden unter stark steigenden Temperaturen, unzureichenden und abnehmenden Niederschlägen, zunehmenden Dürren und Wasserknappheit, häufigen Sand- und Staubstürmen, Überschwemmungen und Luftverschmutzung. Die Energieversorgung im Irak setzt nach wie vor auf fossile Brennstoffe. Für Heizung, Kühlung und Energieerzeugung wird vorwiegend Diesel eingesetzt, was die Umweltbelastung enorm verschärft. Hier setzt CAPNI mit seinem aktuellen Solarprojekt an: Es soll, neben den direkten positiven Einflüssen, wie der günstigeren und solarbasierten Energieversorgung für CAPNI, eine neue Perspektive für eine autonome, klimaresilliente und klimaneutrale Energieversorgung entstehen und die Arbeit von CAPNI gestärkt werden.

„To Keep the Hope Alive“ – über die Arbeit von CAPNI

Mit der Invasion des „IS“ in der Region nahm CAPNI die Unterstützung und Versorgung christlicher und ezidischer Binnenflüchtlinge auf. Das Motto der NGO, „die Hoffnung am Leben zu erhalten“ ist in der durch wirtschaftliche Not, Korruption und politische Instabilität gekennzeichneten Region eine echte Herausforderung, der CAPNI sich mutig und hoch engagiert stellt. Mit Projekten zur Existenzgründung, zum Wiederaufbau, Landwirtschafts- und Bildungsprojekten, Advocacy- und Gesundheitsarbeit unterstützt CAPNI vor allem benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Irakisch-Kurdistan. Die NGO fördert so die Entwicklung der Zivilgesellschaft und den Erhalt der großen religiösen und ethnischen Diversität in der Region.

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