Hamburg, 22.01.2024. Autonome und klimaneutrale Energieversorgung sicherstellen und gleichzeitig Wissen zum Klimawandel vermitteln – darum ging es bei dem jetzt abgeschlossenen dreijährigen Klimaschutzprojekt der Evangelical Lutheran Church in Jordan and the Holy Land (ELCJHL) und des Zentrums für Mission und Ökumene. Umgesetzt wurde es von 2020 bis 2023 an zwei Schulen in Ramallah und in Betlehem. In diesen wurden eine Solaranlage und eine strombetriebene Wärme- und Kälteversorgung installiert. Gleichzeitig wurde ein Lehrplan zu den Themen Klimawandel und Erneuerbare Energien etabliert.
Gemeinsam Richtung Treibhausgasneutralität
Mit der Installation der Solaranlagen können beide Schulen ihren Energiebedarf jetzt fast vollständig selbst decken. Die Anlagen tragen somit wesentlich dazu bei, die Schulen mit einer autonomen und klimaneutralen Stromproduktion auszustatten.
Zudem wurden die dieselbetriebenen Heizungssysteme durch sogenannte VRF-Systeme (Variable Refrigerant Flow Systeme) ersetzt. Das Ergebnis: Beide Schulen haben ihre Emissionen stark verringert oder sogar fast vollständig beseitigt.
Das erfolgreiche Klimaschutzprojekt hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die eigene Klimabilanz. Beide Schulen möchten mit ihrer Arbeit auch ein Vorbild für viele andere lokale Einrichtungen sein, denen sie ihr Fachwissen zur Verfügung stellen können. Denn die aktuelle Situation in Palästina ist nicht erst seit dem Krieg um Gaza prekär. Bevölkerungswachstum, Wasserknappheit, steigende Lebensmittelpreise und die Klimakrise spitzen die Situation immer weiter zu und erschweren das Leben in der Region. Vor diesem Hintergrund sind Projekte zur autonomen und klimafreundlichen Energie- und Wärmeversorgung wegweisend.
Bildungsarbeit für den gesellschaftlichen Wandel in Palästina…
Projektbegleitend haben die Schulen ein ausführliches Bildungsprogramm rund um die Thematik des Klimawandels entwickelt und umgesetzt. Dieses hat jetzt auch langfristig Einzug in die schuleigenen Lehrpläne gehalten – ganz im Sinn der Projektziele: Neben dem direkten Nutzen der erneuerbaren Energieproduktion die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel innerhalb der Schulen und darüber hinaus zu fördern und das Umweltbewusstsein zu stärken.
…und innerhalb der Nordkirche
Im Rahmen der Bildungs- und Partnerschaftsarbeit der Nordkirche zum Thema Klimagerechtigkeit ist das erfolgreiche Klimaschutzprojekt im Westjordanland ein Best-Practice-Beispiel: In Bad Segeberg fand im Dezember 2023 ein hybrider Workshop statt. Mitorganisiert wurde er von Engagierten in der Partnerschaftsarbeit aus dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg und Plön-Segeberg. Dabei wurden die Ergebnisse des Solarprojekts präsentiert und eine gemeinsame Vision für eine klimagerechte Nutzung von Energie diskutiert.
So verbindet dieses Projekt praktischen Klimaschutz und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und gibt Beispiele für eine selbstwirksame Verbesserung der lokalen Lebensumstände.
gefördert von:
