Jetzt ist die Zeit – Mission und Kolonialismus auf dem Kirchentag

Podium Mission und Kolonialismus auf dem Kirchentag 2023 mit Anupama Hial (Mitte), ökumenische Mitarbeiterin im ZMÖ.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist eine wunderbare Plattform, um mit Menschen aus aller Welt in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. Es ist ein Ort, an dem wir zusammenkommen, unseren Glauben feiern und die Liebe Gottes mit anderen teilen können.

Erstmals wurde auch das Thema Mission und Kolonialismus gezielt angegangen. Anupama Hial, ökumenische Mitarbeiterin im ZMÖ, führte beim Podiumsgespräch „One Dark Side of Church“ aus, dass die christliche Mission in Indien durch die Zusammenarbeit mit dem Kolonialismus einen Teil der bestehenden Kultur zerstört und zwangsweise fremdes Wissen eingeführt habe, welches das traditionelle Wissen von Dalit und Adivasi verdrängt hat.

Sie erklärte, dass es viele Debatten über die dunklen Seiten und die negativen Auswirkungen der Missionsgeschichte gibt. Es sei jedoch wichtig, sich auf die gegenwärtigen Herausforderungen innerhalb der Kirche zu konzentrieren, wie z.B. Rassismus. Wo sind Frauen in der Kirche in Führungsrollen? Ist die Kirche für alle da? Werden Menschen mit anderer Hautfarbe in der deutschen Kirche voll akzeptiert? Wie geht die Kirche mit dem Thema Klimagerechtigkeit um?

„Es war großartig, Teil des Podiums zu sein. Die große katholische Kirche St. Elisabeth in Nürnberg war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das zeigt das Interesse der Menschen an der kolonialen und postkolonialen Perspektive.  Außerdem war es eine großartige Zeit, alte und neue Freunde zu treffen, sich zu vernetzen, viele neue Einsichten und Gedanken zu gewinnen, solidarisch zu sein und gemeinsam als eine Kirche an einer Welt in Gerechtigkeit und Frieden zu arbeiten“, so Anupama Hial.