Gott an und auf den Wassern – Rückblick auf den Frühjahrskonvent 2024

Frühjahrskonvent zum Thema Seemannsmission am 20. April 2024. Beitrag von Olaf Schröder, Seemannsmission Duckdalben und Fiete Sturm, Seemannsmission Altona

„Gott muss ein Seemann sein“. So besingt es nicht nur die Band Santiano, so war es auch zu spüren beim Frühjahrskonvent 2024 des Missionskonventes, der am 20. April in den Räumen der Seemannsmission in Hamburg-Altona stattfand. Unter dem Titel „Gott an und auf den Wassern – Die Seemannsmission“ konnten wir dieses spezielle christliche Arbeitsfeld mit weltweiten Bezügen und die Räume der Seemannsmission in Altona kennenlernen.

Verkaufstresen der Seafarers Lounge im Kreuzfahrtterminal in Hamburg.

Das idyllische Bild des starken und bärtigen Seemannes, der auf den Weltmeeren unterwegs ist, revidierten die Diakone Fiete Sturm und Olaf Schröder, die beide bei der Seemannsmission in Hamburg tätig sind, in ihrem Eingangsvortrag schnell. Der Beruf des Seemanns (und auch der Seefrau, wenn weltweit auch nur im einstelligen Prozentbereich) ist heute ein durchgetakteter und durchökonomisierter Job. Die vielen Wochen an Bord eines Containerschiffes sind nicht nur physisch, sondern auch psychisch anstrengend, vor allem wegen der langen Trennung von Familie und Verwandtschaft. Die Bezahlung ist nicht ausreichend, gerade dann nicht, wenn ein Schiff unter der Flagge eines Landes fährt, das nur einen geringen Lohn und geringe Sicherheitsvorschriften zur Verfügung stellt.   Insbesondere die Pandemie zeigte die Belastungen dieses Berufsfeldes schonungslos auf.  Die Liegezeiten in den Häfen sind nur kurz. Umso wichtiger ist es, gerade hier Räume der Begegnung zu schaffen – und das tut die Seemannsmission! Sie kümmert sich ohne Profitdenken um die Seeleute; es ist eine direkte christliche Tätigkeit am Menschen, mit Menschen. Die Arbeitsbedingungen führen dazu, dass Seemannsmission gebraucht wird.

Kreuzfahrtterminal in Hamburg

Neben dem Eingangsvortrag boten uns die beiden Diakonie auch einen ganz praktischen Einblick und zeigten uns nicht nur die Räumlichkeiten der Semannsmission mit Hotel, Kirche und Seemannsclub, sondern gingen mit uns auch zu einem Kreuzfahrt-Terminal, wo es eine „Seafarers‘ Lounge“ gibt, bei der sich die Seemänner während ihres Landgangs u.a. mit Lebensmitteln versorgen können. Inzwischen ist auch die Kreuzfahrt und deren viele Mitarbeiter an Bord eines Schiffes im Blick der Seemannsmission. Nach dem Vortrag der beiden Diakone stellten sich auch vier Freiwillige aus den Philippinen vor, die eindrücklich und mit großer Leidenschaft von ihrer Arbeit berichteten. Viele Seefahrer, die heute auf Containerschiffen arbeiten, stammen aus den Philippinen. Die Freiwilligen können hier somit auch sprachliche eine gute Brücke schlagen und das seelsorgerische Angebot unterstützen.

Beitrag Süd-Nord-Freiwilligen der Einsatzstellen in den Seemannsmissionen

Am Nachmittag hatten wir in verschiedenen Arbeitsgruppen die Gelegenheit, tiefer in die Erlebnisberichte der beiden Diakone, der Freiwilligen, der Diakonin Reinhild Dehning von der Seemannsmission Piräus, Griechenland, einzutauchen und mehr über die Flussschiffer zu lernen. Auch das wurde uns klar: die Seemannsmission ist weltweit im Einsatz und die Seemannsmissionen der verschiedenen Kirchen/Konfessionen sind untereinander vernetzt.

Beim Kreuzfahrtterminal: Achim Strehlke im Gespräch mit Sanny, Süd-Nord-Freiwilliger von den Philippinen

Ein weiterer Programmpunkt war die Wahl eines stellvertretenden Vorstandsmitgliedes: Achim Strehlke wurde für dieses Amt gewählt. Zudem wurde beschlossen, die Geschäftsordnung dahingehend zu ändern, dass es keine Mindestteilnehmerzahl bei Konventen mehr braucht, um Wahlen durchzuführen.

Abschließend berichtete Direktor Dr. Christian Wollmann von den aktuellen Entwicklungen im neuen Ökumenewerk. Mit Kurt Riecke und Christine Radomski vom Arbeitsausschuss des Missionskonvents und ihrem Beitrag zur Arbeit des Arbeitsausschusses und dem Reisesegen endete  dieser gelungene Frühjahrskonvent.

Der kommende Herbstkonvent wird am Samstag, den 02. November 2024 in Rostock stattfinden. Schwerpunkt wird Lateinamerika sein..


Arne Jureczek, Mitglied des Arbeitsausschusses