
Hamburg, 1. April 2025 (ce) – „Es ist möglich, gemeinsam Kirche zu sein“, lautete bei Teilnehmenden der Reise ein einhelliges Fazit. Trotz aller Unterschiede bei den Traditionen, der Art zu feiern, der Sprache und auch den Themen, kann es gelingen, gemeinsam für christliche Werte in der Welt einzutreten.
Zu der Gruppe gehörten zwanzig Pastor*innen, je zehn von internationalen Gemeinden und aus der Nordkirche. Für viele von ihnen bot diese Reise die erste Chance, sich zu begegnen, gemeinsam zu feiern und über Themen ins Gespräch zu kommen, obwohl die Pastor*innen selber und ihre jeweiligen Gemeindemitglieder oft seit Jahrzehnten in der selben Stadt zu Hause sind.
Unterschiede müssen nicht trennen
Der Wunsch nach mehr Gemeinsamkeit, nach Sichtbarkeit in einer Gesellschaft, in der die Kirche unwichtiger wird, und nach gemeinsamen Ideen, ist auf allen Seiten groß. Und doch trennen sowohl die Geistlichen als auch die Mitglieder der Gemeinden vor Ort zahlreiche Hindernisse: Während die Pastor*innen der Nordkirche zum Beispiel eine große Institution hinter sich haben und hauptamtlich ihrem Beruf nachgehen können, sind die Pastor*innen internationaler Gemeinden oft ehrenamtlich tätig und haben meist nicht einmal Räume für Gottesdienst und Gemeindeleben.
Viele der internationalen Gemeinden sind afrikanischer oder asiatischer Herkunft. Sie haben ganz unterschiedliche Konfessionen, viele gehören Frei- oder Pfingstkirchen an. Dem 2022 gegründeten „Internationalen Kirchenkonvent“ auf dem Gebiet der Nordkirche haben sich mehr als 40 internationale Gemeinden angeschlossen. „Diese Unterschiede müssen uns nicht trennen.
Ähnliche Herausforderungen in der Zukunft
„Wir stehen vor ähnlichen Herausforderungen und können uns gegenseitig unterstützen“, sagte Pastor Felix Boateng vom Vorstand des Internationalen Kirchenkonvents zum Abschluss der Reise nach Bossey.
Zum Beispiel könnten die Gemeinden der Nordkirche von den Erfahrungen der internationalen Gemeinden lernen, um neue Möglichkeiten zur Finanzierung des kirchlichen Lebens zu erschließen. Denn: Die internationalen Gemeinden bekommen keine Kirchensteuern. „Da können wir viele Beispiele einbringen“, schlägt Pastor Sunny Ndukwe vom „Christ Ambassadors Ministries International“ vor.
„Unser Herz ist offen“
„Unser Herz ist offen – seid ihr bereit dafür?“, fragt Pastor Ndukwe. „Wer, wenn nicht wir, sollten den Bau so einer Familie doch hinbekommen“, betonte Pastor Dirk Fanslau von der Ökumenischen Arbeitsstelle im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf.
Einen ersten Einblick in das Gelingen so eines Zusammenlebens vermittelten der Reisegruppe Studierende aus Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen, die im Ökumenischen Instituts in Bossey gemeinsam wohnen und studieren. „Diese Berichte haben mich sehr beeindruckt – trotz aller Unterschiede sind sie Freunde geworden und leben interkulturell zusammen“, berichtet Pastor Stephen Apedo vom „Ministere Sang du Christ“ und fasst damit auch die Eindrücke anderer Teilnehmender zusammen.
„Jesus ist einer und wir sind eins“, sagte Pastorin Annette Reimers-Avenarius zum Abschluss. Sie ist Ökumenebeauftragte der Nordkirche und hat die Reise gemeinsam mit Pastor Prince Okeke, Referent für Internationale Gemeinden im Ökumenewerk, organisiert. Sie soll der Beginn einer neuen gemeinsamen Bewegung werden.
Für mehr Informationen
Ökumenebeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Hamburg, Arbeitsstelle Ökumene- Menschenrechte und Flucht- Friedensbildung
Shanghaiallee 12-14
20457 Hamburg
Nordkirche Interkulturell / Referent für Internationale Gemeinden
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