Gedanken zur Zeit im Februar 2024: „Ich bin das Licht der Welt.“

Foto: Petra Conrad

Jesus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

In diesen Tagen geht mir dieses Wort gelegentlich durch den Kopf, wenn ich merke, dass es nach und nach jeden Tag wieder etwas heller wird, die Tage länger und die Zeiten der Dunkelheit allmählich kürzer. Manchmal lässt es mich dann schon vom Frühling träumen, auch wenn das noch etwas hin ist.

Vor allem an Tagen mit schlechtem Wetter hat man im Winter das Gefühl, dass es den ganzen Tag nicht richtig hell wird. Es sind trübe, düstere Tage, die auf die Seele schlagen. Ich muss zugeben, dass mir die Dunkelheit immer mehr zusetzt, je älter ich werde.

Mir kommen dann immer Geschichten in den Sinn, die mein Bruder erzählt, der seit vielen Jahren in Norwegen lebt und am Anfang einige Jahre in Hammerfest gewohnt hat, der nördlichsten Stadt der Welt in Norwegen weit nördlich des Polarkreises. Dort wird es im Winter für fast zwei Monate nicht hell. Man steht im Dunkeln auf, arbeitet den ganzen Tag in Dunkelheit und geht abends im Dunkeln nach Hause. In vielen Häusern hängen kleine Lampen in allen Fenstern gegen die Dunkelheit und es ist kein Wunder, dass die Menschen jubeln, wenn es wieder etwas dämmert und die Sonne dann wenigstens kurz am Horizont erscheint.

Ganz anders habe ich selbst das Gegenteil erlebt: Die Mitternachtssonne im Sommer. Wenn es über Wochen nie dunkel wird und man in schönen Nächten bei gutem Wetter mitten in der Nacht in Wärme und Sonnenschein im Freien sitzen kann. Eigentlich ist es etwas anstrengend, denn wenn man keine Lust hat, ins Bett zu gehen, bekommt man einfach zu wenig Schlaf.

Da haben wir es in unseren Breiten natürlich etwas besser, aber nervig ist die Zeit der Dunkelheit trotzdem.

„Ich bin das Licht der Welt“, dieses Wort Jesu hat natürlich eigentlich eine symbolische Bedeutung und meint seine Person als Erlöser der Welt. Aber manchmal ist es auch einfach tröstlich, hilft über dunkle Tage hinweg und macht Hoffnung auf den Frühling, wenn die Natur neu beginnt und Blumen, Bäume und Sträucher wieder sprießen.

Für diejenigen, die im Ökumenewerk arbeiten oder seinen vielfältigen Arbeitsfeldern verbunden sind, bringt dieser Frühling noch einen anderen Neubeginn: Das neue geschaffene Werk nimmt seine Arbeit auf. Die Arbeitsfelder, die bislang an verschiedenen Orten und Strukturen verankert waren, bilden jetzt eine gemeinsame Einrichtung. Fast jeden Tag passiert etwas Neues und oft ergeben sich neue gemeinsame Aufgaben und Kooperationsmöglichkeiten. Es ist eine spannende Zeit des Aufbruchs, über der auch das Licht Christi leuchtet – so unsere Hoffnung.


Jörn Möller, Leiter Bereich Ökumenische Beziehungen