Gedanken zur Zeit im April: Warum mir die Jahreslosung so gut gefällt.

Alles was ihr tut, soll in Liebe geschehen.

Das Bild ist von Goetz-Volkmar Neitzel, Seemannspastor, Große Elbstraße in Hamburg

Einen Monat liegt Ostern nun schon wieder zurück. Die Ostereier sind aufgegessen, die Blüten am Osterstrauch sind verblüht. Zeit zum Umdekorieren?

Ich frage mich, wie Ostern in meinem Leben durch das Jahr hindurch wach bleibt, lebendig bleibt. Wie kann ich österlich leben? Für mich persönlich bedeutet es vor allem zweierlei:

Jesus hat die Verbindung zu Gott wieder hergestellt. Und daran möchte ich mich jeden Tag und jeden Moment erinnern: Ich bin mit Gott verbunden. Er ist da, er ist gegenwärtig, mit seiner Liebe, mit seiner Kraft, mit seiner Vergebung. Meine Fehler, meine Unzulänglichkeiten, meine Wut und Traurigkeit, mein Frust oder meine Angst können mich nicht dauerhaft gefangen nehmen, denn der lebendige Gott, das Leben selbst ist da, um mich herauszuholen aus meinem Unglück. Gott vergibt mir und macht mich frei dafür, mir selbst zu vergeben.

Darüber hinaus geht es aber auch um die Trennung von bzw. Verbindung zu meinen Mitmenschen. Wut und Traurigkeit, Angst, Frust usw. trennen mich ja nicht nur von Gott und von mir selbst, sondern auch von meinen Mitmenschen, meinen Kindern, meinem Mann, meinen Kolleg*innen. Österlich leben bedeutet für mich daher auch, meine Mitmenschen im Licht des Ostermorgens zu sehen: Als Menschen, denen – wie mir – das ewige Leben geschenkt ist. Als Menschen, deren Sünde vergeben ist, denen Gottes Liebe gilt.

Österlich zu leben bedeutet dann vielleicht auch, die Fehler meiner Mitmenschen, die Gott längst vergeben hat, nicht so ernst zu nehmen. Nicht zuzulassen, dass unsere Schuld sich zwischen uns stellt und uns voneinander trennt. Vergeben, die Hand reichen, Liebe wagen. Alles was ihr tut, soll in Liebe geschehen. Die Jahreslosung gefällt mir sehr.


Pastorin Katharina Davis, Afrika-Referentin