Europäische Friedenskonferenz in Klaipeda, Litauen

Europäische Friedenskonferenz in Klaipeda, Litauen, vom 29. Februar bis 3. März 2024

Wie kann ein friedliches Zusammenleben in einer Gesellschaft mit verletzten Identitäten funktionieren? Diesem Thema widmet sich die diesjährige Friedenskonferenz anhand des Zusammenbruchs der Staatlichkeit und damit einhergehenden gesellschaftlichen Umbruchs in den Staaten Ost- und Mitteleuropas.

Diese teilweise traumatischen Erfahrungen insbesondere im post-sowjetischen und post-jugoslawischen Kontext sollen dabei im Vordergrund stehen, ebenso wie die Frage nach den Möglichkeiten individueller und kollektiver Friedensbildung. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und Jugoslawien Anfang der 90er Jahre wird versucht, in Abgrenzung zu dem lange „verordneten“ Internationalismus eine eigene nationale Symbolik und Identität zu etablieren.

Zanda Ohff, Europareferentin des ZMÖ, ist Mitorganisatorin der Konferenz.

Die Konferenz möchte in vielfältigen Workshops betrachten, warum das Ende der totalitären Regime in Europa seit 1989/90 nicht nur die von vielen erhoffte Freiheit gebracht hat, sondern auch zu einem weiteren Anwachsen von Nationalismus, ethnischen Vorurteilen und anderen Krisen durch zersplitterte Gesellschaften, Gemeinschaften und Persönlichkeiten geführt hat. So kann, wer heute durch Europa reist, unschwer erkennen, dass viele Nationen und Gesellschaften, die in ehemals totalitären Regimen lebten, tendenziell versuchen das Narrativ „ihrer“ Geschichte als Unterdrückte und „ihre“ historischen Traumata zu festigen. Wie aber kann die Kluft zwischen „wir“ und „sie“ überwunden werden? Wie lässt sich Gewalt innerhalb einer Gesellschaft überwinden und wie kann gewaltfreie Kommunikation im öffentlichen Raum gestaltet werden? Wie können wir lernen, gut miteinander zu leben, Frieden zu stiften und zu bewahren?

 „Die jüngste traumatisierende Geschichte der Gesellschaften Ost- und Mitteleuropas wirft Fragen auf, die auch für verwundete Gesellschaften andernorts relevant sind. Wie gehen wir bewusst mit unserem historischen Erbe um, ohne die Tatsachen zu leugnen oder zu verharmlosen und dennoch Hoffnung für unsere gemeinsame Zukunft schöpfen? Dazu wollen wir auf dieser Konferenz in einen gemeinsamen Austausch kommen“, so Zanda Ohff, Mitorganisatorin und Europareferentin im Zentrum für Mission und Ökumene.  

Die Konferenzsprache ist Englisch. Das Programm und die Anmeldeinformationen finden Sie auf: https://lcc.lt/research-at-lcc/conference-living-with-fragile-identities

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