El Salvador ist in besonders gravierendem Maße vom Klimawandel betroffen. Das Klimaphänomen El Niño verursacht regelmäßig massive Umweltschäden in der Region, sowohl durch Starkregen als auch durch Dürreperioden, die die Ernten zerstören und zu verstärktem Schädlingsbefall führen. Deshalb sind in El Salvador Projekte besonders wichtig, die im Mittelpunkt die Prävention der Folgen von Umweltkatastrophen bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebenssituation der Menschen vor Ort haben, um diesen eine Bleibeperspektive zu geben, damit diese sich nicht in den gefährlichen Marsch der Migrant*innen an die mexikanische Grenze begeben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, in der Gesellschaft mehr Umweltbewusstsein zu schaffen, immer noch ist es nicht unüblich Müll jeglicher Art in der freien Natur zu entsorgen. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Oikos versuchen wir, mit derartigen Projekten umfassend vorzugehen – mit Bildung, Ernährungssicherheit, Einkommensperspektiven und Umsetzung von Projekten, die an die Folgen des Klimawandels angepasst sind.
Der Partner:
OIKOS Solidaridad ist eine Nichtregierungsorganisation in El Salvador, die mit Kleinbauern, Basisgruppen, Kooperativen und Kommunen im ländlichen Raum zusammenarbeitet. Schwerpunkt der landwirtschaftlichen Projekte sind die Prävention der Folgen von Katastrophen (Starkregen und Dürre) und die Stärkung der Bio Diversität für eine Vielfalt landwirtschaftlicher Produkte.
Die Idee
Im Jahr 2020 konnte – trotz und mit Corona – in Gemeinden der Region San Miguel / Usultan das Projekt klimawandelangepasste kleinbäuerliche Landwirtschaft gestartet werden. Es sieht in einem Zeitraum von vier Jahren umfassende Maßnahmen vor:
In einem ersten Schritt sind Bodenschutzmaßnahmen von großer Bedeutung. Auf den Feldern mit Hanglage, beispielsweise in Chambala, werden Hecken, Deiche, parallel zum Hang verlaufene Gräben gebaut, damit das Wasser bei Regen nicht abfließt, sondern weitläufig im Boden versickert und den Grundwasserspiegel erhöht.
Parallel hierzu gehören agrarökologische Maßnahmen wie der Aufbau von Wald-Weide-Systemen. Diese Wald-Weide-Systeme werden als belebendes Element der Biodiversität eingesetzt. Es handelt sich um landwirtschaftliche Haltung von Tieren, wie sie früher betrieben wurde. Zahlreiche unterschiedliche Baumarten werden gepflanzt und dienen später als Weideflächen für die Tiere, die dort auch ausreichend Futter finden. Außerdem finden die Tiere dort Schutz vor Sonne und Regen.
Ebenfalls geplant ist die Errichtung von Wasserreservoirs zur Regenwasserspeicherung. Das Wasser dient der Bewässerung der Bäume und der Tränkung der Tiere.
Um den sorglosen Umgang mit Müll und Vermüllung zu vermeiden, ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes der Bau einer Kompostierungsanlage zur Aufbereitung von biologischen Kompost. Dieser Kompost wird den Kleinbauern zur Nutzung auf ihren Feldern zur Verfügung gestellt. Die Kleinbauern sollen ihre Landwirtschaft umstellen, weg von den besonders anfälligen Monokulturen wie Mais und Bohnen auf eine vielfältige Landwirtschaft mit Obst und Gemüse. Diese ermöglicht einerseits eine gesündere Ernährung, weiterhin kann der Überschuss in einer Kooperative veräußert werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bildungsarbeit vor Ort, so soll an Schulen gezeigt werden, welche Folgen der nachlässige Umgang mit Müll hat. Weiterhin werden die Kleinbauern in Qualifizierungsmaßnahmen im Anbau von Wald Weide Systemen, in der Erstellung und Nutzung von Bio Dünger und im Anbau von Obst und Gemüse geschult.
Finanzierung und Zeitraum
Das Projekt soll im Zeitraum 2020 – 2023 durchgeführt werden und wird finanziert mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit, mit Bingo Projektmitteln, mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und INKOTA.
Spenden für klimawandelangepasste Landwirtschaft in El Salvador sind herzlich willkommen.
Spendenkonto des Ökumenewerks der Nordkirche
IBAN: DE77 5206 0410 0000 1113 33 Evangelische Bank
Stichwort: Projekt 6304 Oikos El Salvador