CCAP Begegnungsreise 2024: gemeinsam für Klimagerechtigkeit!

CCAP: Seminar Christuskirche
CCAP Seminar

Hamburg, Oktober 2024. Vom 29. September bis 14. Oktober fand die erste große Begegnungsreise der „Church Climate Action Partnerships“ (CCAP) im Bereich der Nordkirche statt. Dabei empfingen die deutschen Teilnehmenden 35 Partner:innen aus der East of Lake Victoria Diocese (ELVD) in Tansania.

CCAP: RickelsbüllerKoog
Rickelsbüller Koog

Der erste Erfolg war bereits vor Reisebeginn mit der erfolgreichen Visa-Erteilung für die tansanischen Gäste erreicht. Die Reise selbst stand im Zeichen der beiden Säulen des CCAP-Projekts: Klimagerechtigkeit und neue Formen der Partnerschaft.

Zu Besuch bei Umwelt- und Klimaschutzprojekten in Norddeutschland


Erste Station war das Christian Jensen Kolleg in Breklum, dem historischen Ausgangsort des Ökumenewerks. Von dort aus besuchte die Gruppe verschiedene Umwelt- und Klimaprojekte in der Umgebung. Zu den Programmpunkten gehörten das Vogelschutzprojekt im Rickelsbüller Koog, die Aktiven vom Bobenop e.V. in Hürup, die unter anderem ein Nahwärmenetz in ihrem Dorf aufbauen und der Energiepark artefact bei Glücksburg, in dem es viel über erneuerbare Energien zu lernen gab.

Austausch zu Mission und Kolonialismus

CCAP: Breklum
Breklum

Neben der Besichtigung von Klimaprojekten vor Ort spielte die Auseinandersetzung mit dem Missionsbegriff und den unterschiedlichen Positionen dazu eine wichtige Rolle. Anhand der Geschichte des Christian Jensen Kollegs gelang ein Austausch über die Geschichte der Mission und ihre Verstrickungen mit dem historischen Kolonialismus.
Nach vier Tagen in Breklum wechselte die Reisegruppe ihren Standort zur Missionsakademie nach Hamburg. Dort wurde der Austausch fortgesetzt und diverse Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt, wie die Elbphilharmonie, der alte Elbtunnel oder das Millerntor-Stadion.

CCAP: Gottesdienst Luthergarten 2
Erntedank im Luthergarten (HH-Bahrenfeld)

Seminar in Hamburg

Ein Höhepunkt der Reise war ein gemeinsames zweitägiges Seminar mit deutschen und tansanischen Teilnehmenden. Nachdem der Austausch zwischen den Partnergemeinden zuvor online stattgefunden hatte, begegneten sich die Teilnehmenden jetzt erstmals persönlich. So stand der erste Vormittag ganz im Zeichen des Kennenlernens. Gegenseitige Eindrücke und Fragen an die Partner:innen führten zu einer gegenseitigen Neugier, die ein wichtiger Motor der Partnerschaften ist.

Unterschiedliche Probleme – unterschiedliche Maßnahmen

Anschließend beschäftigte sich die Gruppe mit den Klimabilanzen und den Klimaaktionsplänen der Gemeinden. Hier wurden unterschiedliche Problemlagen in Deutschland und Tansania deutlich: In Deutschland sind die CO2-Emissionen höher, insbesondere die Gebäude und deren Heizungen sind ein entscheidender Faktor. Dagegen sind in Tansania die Folgen des Klimawandels stärker spürbar, Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen treten intensiver und häufiger auf. Dementsprechend unterschiedlich fallen auch die Klimaaktionspläne aus: Während einige deutsche Gemeinden große Sanierungsvorhaben, wie die Umstellung auf Wärmepumpen planen, stehen in Tansania eher Klimaanpassungsmaßnahmen wie Aufforstungen auf dem Programm. Diese Unterschiedlichkeit ist ganz im Sinne der Projektidee: Wir wollen lokale Handlungsperspektiven auf die globalen Herausforderungen der Klimakrise entwickeln und dabei in einen Austausch über Herausforderungen und Lösungen kommen.

Tansanische Action Teams zu Besuch bei „ihren“ Gemeinden

Das gemeinsame Seminar endete mit einem mehrsprachigen Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Anschließend teilte sich die Reisegruppe in die acht Gemeindepartnerschaften auf und die deutschen Teilnehmenden nahmen die Gäste mit in ihre Gemeinden.

In der fünftägigen Gemeindezeit gestalteten die deutschen Action Teams jeweils eigene Programme in ihren Gemeinden. Dabei fanden die unterschiedlichsten Aktivitäten statt, wie z.B. der Besuch einer Imkerei, einer Mülldeponie oder eines Altenheims. Das Vertrauen, das in dieser intensiven Zeit aufgebaut wurde, war schon beim Treffen am Abreisetag zu spüren. Hier sind intensive Gemeindepartnerschaften entstanden. Nach einer langen Flugreise sind alle Teilnehmenden am 16.10. wieder wohlbehalten in ihren Heimatorten in der Diözese East of Lake Victoria angekommen.

See you in Tansania

Wir danken allen Beteiligten für ihren Beitrag zu dieser gelungenen Begegnungsreise und sind motiviert, die Klimaaktionspläne in unseren Kontexten weiter voranzubringen, bevor dann der Gegenbesuch im Januar 2026 in Tansania erfolgt.

Impressions of the encounter trip: