Brandkatastrophe in Baghdida/Karakosh, Nordirak

Die ausgebrannte Halle in der christlichen Stadt Baghdida. Mehr als 1.000 Gäste feierten eine Hochzeit, als plötzlich die Decke in Flammen geriet.

Während einer Hochzeitsfeier in der mehrheitlich christlichen Stadt Baghdida (aramäisch) / Karaqosh (kurdisch) in Irakisch-Kurdistan brach in der Nacht des 26. September 2023 ein massiver Brand aus. Innerhalb von Sekunden stand die Halle der Stadt, in der fast 1.000 Gäste feierten, in Flammen. Mehr als 120 Menschen starben und mehr als 250 teils schwer Verletzte wurden in Krankenhäuser der Region eingeliefert. Das Feuer löschte ganze Familien aus.

Korruption – die Geißel der armen Welt. In der Halle, in der mehr als 1000 Gäste eine Hochzeit feierten, waren leicht brennbare Materialien verwendet worden.

Die Partnerorganisation des Ökumenewerks der Nordkirche, das Christian Aid Program Northern Iraq (CAPNI) war mit einem Hilfsteam sofort zur Stelle. CAPNI betreut in Baghdida viele Projekte und kennt die meisten Familien in der Stadt. Konkret koordinierte und leitete CAPNI die Unterstützung für 18 in der Stadt Dohuk eingelieferte Opfer der Brandkatastrophe. Der Leiter von CAPNI, Archimandrit Emanuel Youkhana, schrieb ans ZMÖ: „Da wir uns in der lebensrettenden Phase befinden, sind die Mitarbeitenden von CAPNI Tag und Nacht in den Krankenhäusern, um Medikamente bei Bedarf pünktlich zu liefern und Hilfestellung zu leisten. Unsere einzige Priorität ist es, Leben zu retten.“

Trauerfeier für zwanzig der insgesamt mehr als 120 Opfer der Brandkatastrophe in der christlichen Stadt Baghdida im Nordirak

Es mangelt an Medikamenten, insbesondere Brandmedikamenten und spezifischen Medikamenten, die in den Krankenhäusern nicht erhältlich und sehr teuer sind und übernimmt die Kosten für die Unterbringung kritischer Fälle in Privatkrankenhäusern. „Wir bei CAPNI haben jedoch nur begrenzte Kapazitäten, um dies weiterhin zu leisten“, so Youkhana. Daher kommuniziert die NGO auch mit einer der örtlichen Wohltätigkeitsorganisationen, die entsprechende Mittel hat, die Kosten von Behandlungen zu übernehmen.

Vom Unterausschuss der Steuerungsgruppe Mission und Ökumene wurden spontan Euro 10.000 für medizinische Soforthilfe für Opfer der Brandkatastrophe in Baghdida bewilligt. Weitere Spenden sind nötig und sehr willkommen, da die Behandlung von Brandverletzungen sehr teuer und für die Verletzten kaum erschwinglich ist. Wer spenden möchte, kann das gerne tun.. Das Ökumenewerk der Nordkirche hat ein Spendenprojekt für CAPNI, siehe hier.