Belarus: EKD bekundet Solidarität

„Auch wenn die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) keine Partnerschaftsbeziehungen nach Belarus unterhält, unterstützen wir gerne das Solidaritätsschreiben der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD)“, sagt Pastor Jörn Möller, Leiter des Bereichs Ökumenische Beziehungen im Zentrum für Mission und Ökumene: „Wir schließen uns auch der Fürbitte unserer Partner*innen in Polen an und beten mit vielen Christen in ganz Europa dafür, dass gesellschaftliche Änderungen in Frieden und konstruktivem Miteinander wachsen können“.

Proteste in Minsk, A. Matskevich, pixabay.com

Bild der schützenden und schirmenden Maria ist wie ein Vorbild

Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, hat sich in einem Solidaritätsschreiben an die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“ des oppositionellen Koordinierungsrates für Belarus gewandt.
Zum Anlass des ostkirchlichen Hochfestes „Mariae Schutz und Schirm“ teilte sie den Mitgliedern der Arbeitsgruppe mit: „Von allen medialen Bildern, die ich in Deutschland aus Ihrem Land sehe, hat sich mir vor allem das Bild der Frauen, die unverdrossen und friedlich für ein Ende der staatlichen Repression eintreten, tief eingeprägt. Die große Mehrheit der Christen ihres Landes feiert
am 14. Oktober das Fest der Schutzmantelmadonna. In der gegenwärtigen Situation Ihres Landes scheint mir das Bild der schützenden und schirmenden Maria wie ein Vorbild insbesondere für die vielen mutigen Frauen Ihrer Gesellschaft zu stehen, die nicht auf den Weg der Bosheit und der Gewalt, sondern auf den Weg des Friedens und der Liebe und auf das Gute setzen, um das Böse zu überwinden. Ich kann deshalb sehr gut verstehen, warum viele Menschen die belarussischen Frauen für den nächsten Friedensnobelpreis vorgeschlagen haben.“

Hintergrund

Trotz massiver staatlicher Gewalt demonstrieren seit zwei Monaten zehntausende belarussischer Bürger gewaltlos für Rechtsstaatlichkeit und demokratische Grundrechte in ihrem Land. Im Koordinierungsrat, der die Kräfte der zivilgesellschaftlichen Opposition bündelt, arbeiten orthodoxe, katholische und evangelische Christinnen und Christen in der Gruppe „Christliche Vision“ zu Belangen der Kirchen in der Zivilgesellschaft.

Solidaritätsschreiben von P. Bosse-Huber

EKD-Auslandsbischöfin bekundet Solidarität mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“ des oppositionellen Koordinierungsrates für Belarus.