Lernen, Lachen, Billiard


Die Amity Foundation

Die Amity Foundation wurde 1985 von chinesischen Christen gegründet. Ziel war es, die Bildung, soziale Dienste, Gesundheit, ländliche Entwicklung, Umweltschutz und Katastrophenhilfe zu fördern. Diese und weitere Projekte haben bereits mehr als zehn Millionen Menschen in China und im Ausland unterstützt!

Besonders trägt die Organisation zur sozialen Entwicklung und Offenheit Chinas bei. Die Unternehmenskultur richtet sich nach den Sechs C’s:

Compassion – Mitgefühl

Commitment – Engagement

Competence – Kompetenz

Communication – Kommunikation

Cooperation – Kooperation

Creativity – Kreativität

Das Young Adults Program

Das Programm, an dem wir Freiwilligen teilnehmen, nennt sich das „Young Adults Program“ (kurz: YAP). 

Es richtet sich an junge Erwachsene im Alter von 18 bis 23 Jahren und dient dem Sprachlernen mit einem Fokus auf soziale Dienste, speziell in der Gansu-Provinz.

Die Provinz Gansu liegt im Nordwesten Chinas und grenzt an Sichuan im Süden, Shaanxi im Osten, Ningxia im Nordosten und Qinghai im Westen. Die Hauptstadt ist Lanzhou, wo sich auch zwei von uns Freiwilligen befinden.

Besonders wichtig ist der Austausch von Englisch und Deutsch sowie das Lernen der chinesischen Sprache und Kultur für uns.

Der Mittelpunkt liegt darin, den mündlichen Unterricht zu gestalten. Das heißt, wir sollen die Schüler zum Reden und Sprechen motivieren. Anfangs war das etwas schwer, da die Kinder hier wirklich viel mit Büchern und Texten arbeiten. Geredet wird nicht oft, weshalb die Schüler oft schüchtern sind. In Deutschland empfand ich es als Schüler unangenehm, wenn die Lehrerin eine Frage stellte und sich daraufhin keiner der Schüler meldete. Hier empfinde ich es als völlig normal. Nach wiederholtem Fragen und vielen Beispielen funktioniert das aber auch schon! Ich bin am Anfang aber sehr irritiert gewesen, um ehrlich zu sein.

Mittlerweile würde ich aber behaupten, dass sich die Schüchternheit erheblich verbessert hat. Da meine Stunden hauptsächlich aus mündlichem Unterricht bestehen sollen, kann ich öfter Spiele und Dialoge einbeziehen. Ich denke, dass es ihnen hilft, sich etwas zu öffnen.

Seit 2005 wurden durch das Projekt insgesamt 135 junge Studierende aus Dänemark, Deutschland und Kanada nach China geschickt.

Auch an unserer Schule in Huixian bekommen wir wirklich viel von den ehemaligen Freiwilligen mit – sei es ein paar lustige Geschichten oder Gewohnheiten, die die Chinesen hier mitbekommen haben. Ich schätze sehr die Gastfreundschaft und bin beeindruckt davon, dass sich so viele Menschen an die damaligen „Ausländer-Lehrer“ erinnern können.

Ziel des Programms ist nicht nur die Förderung von interkulturellen Erfahrungen und einem besseren Verständnis der eigenen Stärken und Schwächen, sondern auch das Aufbauen der Toleranz und des Friedens zwischen jungen Menschen aus China und dem Ausland. Das bedeutet, dass den jungen Chinesen eine Chance gegeben werden soll, Englisch zu sprechen und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, aber natürlich auch, von anderen Kulturen zu lernen.

Besonders lerne ich hier von der chinesischen Kultur durch die chinesischen Freunde, die ich teilweise außerhalb der Schule kennengelernt habe.

Lila

Meine beste Freundin hier in China: Lila.

Eine Lehrerin hat mich ihr vorgestellt. Sie ist die Tochter einer guten Freundin und spricht wirklich sehr gut Englisch. Das Beeindruckenste ist, dass sie sich das Meiste selbst beigebracht hat. 

Sie hat mir erzählt, dass sie in ihrer Mittelschule auch eine ausländische Lehrkraft gehabt hat, was teils dazu beigetragen hat, dass sie Interesse für die englische Sprache entwickelt hat.

Wenn ich mit ihr rede, bekomme ich sogar von chinesischen „Slang“ und Sprichwörtern mit. Durch sie weiß ich sehr viel mehr über chinesische Gebräuche und Üblichkeiten und sie hilft mir, falls ich in kulturelle Fettnäpchen trete. Das Eis war bei uns ziemlich schnell gebrochen und mittlerweile kann ich sie wirklich zu einer meiner besten Freundinnen zählen, unabhängig vom Land.

Zhang Sirui

Ihn kenne ich noch nicht so lange, aber wir haben uns schon ein paar Mal getroffen und sein Englisch ist alles andere als schlecht.

Wir spielen wirklich oft Billard.

Das Bild ist vor meiner Schule entstanden!

In China ist Billard unglaublich beliebt. Viele chinesische Spieler haben internationale Erfolge erzielt, es ist für mich praktisch das chinesische Äquivalent zu Fußball, da es wirklich viele Fans gibt. Tatsächlich wurde mir sogar schon einmal von einem Schüler eine Fotokarte von einem Billardspieler geschenkt.

Es ist eine wirklich verbreitete Freizeitaktivität und sogar einige meiner erst 14-jährigen Schüler spielen es regelmäßig und ziemlich gut.

Besonders unter Männern, in Bezug auf die Teilnahme, aber auch die Medienpräsenz, ist es beliebt. Das macht mich umso stolzer, sagen zu können, dass ich momentan immer besser werde und auch sehr viel öfter als zu Beginn gewinne.

Auf jeden Fall freue ich mich schon darauf, ihn das nächste Mal zu treffen (zu 60 % sogar im Billard zu besiegen!). Genauso freue ich mich natürlich auch meinen deutschen Freunde damit zu überraschen, dass ich plötzlich Billiard spielen kann!

Einer der vielen, vielen, vielen Billiard-Plätze hier…

Kleines Extra

Am 08.03. sind mein Mitfreiwilliger und ich 19 geworden (wir sind tatsächlich genau gleich alt). Ich möchte kurz erwähnen, dass ich eine wirklich unglaubliche Feier hatte. Wir haben Lila und einen weiteren chinesischen Freund eingeladen, und trotz des Vermissens meiner Familie hatte ich eine sehr schöne Zeit! Ich bin dankbar, die ersten Monate meines 20. Lebensjahres hier in China verbringen zu können. (Lila hat mir sogar Glückwünsche auf Deutsch geschrieben, wie kann jemand so sprachbegabt sein???)



Eure Heli ฅ ̳͒•ˑ̫• ̳͒ฅ♡

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