„Greening the Earth – Greening the Church“ – neues Solarprojekt der Partnerkirche
Hamburg, im Juli 2022. „Greening the Earth – Greening the Church“ lautete das Motto der Gemeindeversammlung der Iglesia Filipina Independiente in Pagadian am 27. Juni. An diesem Tag feierte die Gemeinde die Einweihung des Solardachs ihrer Kirche, welches mit Unterstützung des Ökumenewerks der Nordkirche angeschafft und montiert worden war. Die für die Gemeinde enormen Stromkosten konnten bereits im ersten Betriebsmonat um 70 % reduziert werden.
Die lokale Stromversorgung wird ansonsten von einem Monopolisten angeboten, der mit Kohlekraftwerken arbeitet und seinen Strom teuer verkauft. Dank des neuen Solardachs profitiert die Gemeinde nicht nur finanziell. Angesichts der in Pagadian häufig vorkommenden Stromausfälle freut sie sich zudem darüber, davon unabhängig und ungestört weiter arbeiten zu können.
Außerdem wurden zwei Solarpanele an eine kleinere Kirche in einem Dorf außerhalb Pagadians weitergegeben, welches noch keinen Anschluss an das Stromnetz hat. Die Energie, die von den Zellen abgegeben wird, wird zunächst die einzige Stromquelle des Dorfes sein. Die neu gewonnene Unabhängigkeit von der aus Kohle gewonnenen Energie ist eine Bestärkung des kirchlichen Engagements gegen die Bergbautätigkeit in der Region und für einen ökologischen Wandel.
Für ökologischen Wandel: Handeln und Aufklären
Zusammenhänge zwischen globaler CO2-Emission und Klimafolgen in den Philippinen wie heftigere Taifune, steigender Meeresspiegel und Korallensterben, sind den Gemeindemitgliedern bisher wenig bewusst. Die Iglesia Filipina Independiente in Pagadian möchte an dieser Stelle Aufklärungsarbeit leisten und Vorbild für einen ökologischen Wandel werden.
Einen Anfang machte Energieexpertin Iris Campus, die im Rahmen der Einweihungsfeier für das Solardach zum Thema „Energiegewinnung und Klimagerechtigkeit“ informierte. Weitere Veranstaltungen und Workshops zur Vertiefung des Themas sollen folgen.
Iglesia Filipina Independiente: Kirche der sozial Schwachen und Marginalisierten
Die Stadt Pagadian liegt in einer der ärmeren Gegenden von Mindanao auf den Philippinen. In den umliegenden Bergregionen leben indigene Bevölkerungsgruppen, deren Siedlungsgebiete von Bergbauprojekten teilweise bereits zerstört, in anderen Fällen bedroht sind. Bekannt geworden sind die Kämpfe gegen die Gold- und Sulphurmine an ihrem heiligen Berg Canatuan oder den 5000 Hektar Land umfassenden Kohleabbau COC 186 Zamboanga.
Die Iglesia Filipina Independiente in Pagadian engagiert sich für die Rechte und den Schutz der Indigenen. Sie versteht sich als eine Kirche der sozial Schwachen und Marginalisierten.
Isabel Friemann