FVM Event Location: Breklum

2. Tagung – Nordkirche Dekolonial

Mit der zweiten Tagung Nordkirche Dekolonial gehen wir einen weiteren Schritt innerhalb der Nordkirche, um die menschenverachtende koloniale Vergangenheit wieder ins Bewusstsein zu holen. Stand während der ersten Tagung das Erwachen und Sich-Bewusstwerden kolonialer Zusammenhänge, die bis heute wirken, im Fokus, so wird es bei der nun folgenden zweitägigen Konsultation um das HÖREN einer anderen Perspektive gehen.

Im Mittelpunkt werden die drei Referent*innen Dr. Kokou Azamede (Togo), Dr. Joyce Aryee (Ghana) und Alena Höfer (zu Antiasiatischem Rassismus) mit ihren Blickrichtungen aus Westafrika und Asien stehen. Sie schauen exemplarisch als Lehrende von den Universitäten des globalen Südens auf Deutschland, das einst in ihren Ländern Kolonialmacht war. Ihre Sichtweise auf koloniale aber auch missionarische Aktivitäten im globalen Süden wird es uns hier in Deutschland ermöglichen, eine neue und bis dahin wenig bekannte historische Blickrichtung einzunehmen.

Dr. Azameda sagt dazu: „Togoische Christen der Norddeutschen Missionsgesellschaft erhielten zwischen 1884 und 1900 Missionsausbildungen in Baden-Württemberg und besuchten während ihrer Ausbildung verschiedene deutsche Städte. Sie machten mit den Kirchengemeinden und Menschen dort verschiedene Erfahrungen, die sie in ihren biografischen Daten beziehungsweise in offiziellen und privaten Korrespondenzen erwähnten. Wahrscheinlich haben sie Spuren hinterlassen, die nachverfolgt werden sollten.“

Im rassismuskritischen Diskurs ist das Hören anderer als der üblichen Stimmen ein entscheidender (erster) Schritt zur Aufarbeitung. Gleichzeitig erhalten wir auch einen Einblick in die Mission damaliger Zeit und treten in die oft kontrovers geführte Debatte darüber hinein, in welchem Maße sich auch Missionare und Missionsgesellschaften an der Ausbeutung und Unterdrückung der Völker des globalen Südens beteiligt haben.

Die Tagung, die sich als eine Folgeveranstaltung der ersten Tagung vom Mai 2022 versteht, richtet sich an alle Interessierten in der Nordkirche.