Felix Navidad!

Hallo ihr Lieben,

Es ist mal wieder Zeit ein paar von den vielen Ereignissen der letzten Monate aufzugreifen und hier in meinem Blog zu erzählen. In den letzten Monaten ist so viel passiert, dass ich echt lange nachdenken musste bevor ich mich dazu entschieden habe euch von meiner Weihnachtszeit zu berichten. 

Es gibt ja ganz viele Unterschiede zwischen Deutschland und Paraguay und ich hatte mich schon von Anfang an darauf eingestellt, dass Weihnachten dieses Jahr anders wird. Aber eine Gemeinsamkeit gab es trotzdem: die Vorweihnachtszeit begann mal wieder viel zu früh. Ich weiß nicht warum man Ende Oktober schon im Supermarkt Christbaumkugeln oder Schokoladenweihnachtsmänner kaufen kann. Auch in Deutschland komme ich also normalerweise erst so Anfang Dezember langsam in Weihnachtsstimmung. Ich dachte erstmal, dass die Zeit vor Weihnachten hier nicht so ein großes Ding ist. Aber wow habe ich gestaunt, als Anfang Dezember von ein auf den anderen Tag die komplette Stadt mit Weihnachtsdekoration und Lichterketten verziert war.

Weihnachtsdeko in der Stadt

Vor allem aber fand ich den europäischen Einfluss von der Deko sehr komisch. An jeder zweiten Ecke standen Schneemänner oder Geschenkeboxen mit „Schnee“ überdeckt. Dabei hat man in Paraguay wahrscheinlich noch nie echten Schnee gesehen. Trotzdem fand ich die Dekoration sehr schön und was mich vorallem gewundert hat, ist das die meiste Deko aus recyceltem Material selber gebaut wurde. Zum Beispiel befand ein großer Tannenbaum aus ganz vielen grün angemalten Plastikflaschen. Auch wir im Projekt haben unsere Weihnachtsbäume aus recyceltem Material gebastelt. Obwohl die Stadt durch den Weihnachtszauber deutlich schöner aussah, kam ich einfach nicht so richtig in Weihnachtsstimmung. Selbst die Tage vor Weihnachten oder sogar an Weihnachten, hatte ich einfach nicht dieses Weihnachtsgefühl. Besonders gewundert hat mich das aber nicht. Ich glaube der Hauptgrund ist einfach das Wetter. Ich meine fast jeder von uns verbindet Weihnachten mit Kälte, Schnee und einer gemütlichen Zeit zu Hause mit den liebsten. Und das war alles komplett anders. Bei 40 grad hab ich mir ein schattigen Platz gesucht und statt heißer Schokolade einen eiskalten Terere getrunken.

Plätzchen backen in unserer Wohnung

Dann stand Heiligabend vor der Tür. Mich haben drei andere Freiwillige aus Paraguay und Bolivien besucht. Geplant hatten wir nicht sonderlich viel. Wir wollten ein Asado (also ein typisches Grillen) machen und anschließend in der Stadt was trinken und feiern gehen. Während des Tages an Heiligabend, war ich noch in der Stadt, um die letzten Geschenke zu kaufen. Anschließend kauften wir noch die letzen Sachen für das Asado ein und bereiteten zu Hause alles vor. Das Wetter war, abgesehen von der Temperatur, tatsächlich ein wenig weihnachtlich. Der Himmel war grau und es hat geregnet. Zum Abend hin begannen wir mit dem Grillen, was sich aber als ziemlich schwierig gestaltete, da der Grill durch den Regen nicht so richtig heiß wurde. So richtig gut ist unser Asado also nicht gelaufen.

Den Rest vom Abend waren wir dann noch in der Stadt unterwegs. Am ersten Weihnachtstag hat sich das Wetter nicht wirklich gebessert. Das hieß für uns einen gemütlichen zu Hause Tag. Mit meinen Mitfreiwilligen haben wir eine kleine Bescherung gemacht. Ich habe unteranderem einen Guampa (einen Becher aus dem man Terere trinkt) von meinem Lieblingsfußballteam hier in Paraguay bekommen. Am Abend haben wir nochmal einen neuen Versuch gestartet, ein Asado zu machen, was auch diesmal deutlich besser funktioniert hat. Zum Glück klarte der Himmel ein wenig auf und wir haben den ganzen Abend gequatscht und Spiele gespielt.

Das war also mein Weihnachten. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung und die Zeit auch sehr schön, aber ich wünsche mir dann doch nächstes mal wieder ein Weihnachten so wie ich es aus Deutschland kenne. 

Ganz anders hingegen war mein Silvester. Ich bin mit fast allen Freiwilligen aus Paraguay über Silvester nach Encarnacion gefahren. Das ist eine Stadt ganz im Süden von Paraguay an der argentinischen Grenze. Das besondere an Encarnacion ist, dass es direkt an dem Rio Parana liegt, welcher Paraguay und Argentinien trennt. Bei Encarnacion  breitet der Fluss sich aber so weit aus, dass es mehr wie ein sehr großer See oder fast schon wie ein Meer wirkt. Vor allem bekommt man aber ein Urlaubsgefühl, wenn man an der sehr modernen „Costañera“ also dem Strand von Encarnacion ist. Strandbars, viel Sand und Unmengen an Leuten, die ihre Stühle und Sonnenschirme aufbauen, geben einem ein richtiges Meerurlaubsgefühl. Vor allem wegen Silvester, war der Strand sehr gefüllt und man musste schauen, dass man überhaupt noch einen guten Platz bekam. Wir hatten uns alle ein Airbnb gemietet und verbrachten die Zeit mit spielen, am Strand baden und kochen. Dann rückte 2024 immer näher. Am Abend bereiteten wir ein Asaso zu, badeten im Pool und spielten Karten. Um 23 Uhr gingen wir dann alle zum Strand. Überall saßen Leute an langen Tafeln, aßen und tranken. Die ersten Raketen stiegen schon in den Himmel und dann war es auf einmal soweit. Wir zählten von 10 runter und feierten in das neue Jahr rein. Alle am Strand umarmten sich und wünschten sich ein schönes neues Jahr während man auf die Skyline von der gegenüberliegenden Stadt Posadas blickte. Den Rest der Nacht verbrachten wir noch in einem Club und fielen dann müde im neuen Jahr ins Bett. 

Mir persönlich hat das Silvester besser gefallen als in Deutschland. Zum einen konnte man ohne Jacke die ganze Nacht draußen verbringen, weil es sommerlich warm war und auch tagsüber konnte man mehr unternehmen. Wir waren am Strand und später auch noch bei den „Jesuitenmissionen“ in San Ignacio (Argentinien)  Auch das Feuerwerk und „böllern“ war nicht so extrem wie in Deutschland. Man musste keine Angst haben von irgendwelchen Böllern getroffen zu werden. Ein paar Raketen hatten wir aber auch gekauft was super schön aussah. Das war also mein Weihnachten und Silvester. Ich weiß, dass der Blog ein wenig spät erscheint. Bald hört ihr schon wieder von mir. Bis dahin alles gute und viele Grüße aus Paraguay,

Felix 

2024!!

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