Ein Dithmarscher geht ins Kloster

Moin, ich bin Jakob und bin 18 Jahre alt.

Ich mache gerade einen Freiwilligendienst in Ägypten. Hier lebe ich in dem Kloster und Erholungsort Anafora. Ich möchte euch, meine Leser und Leserinnen in den nächsten Wochen und Monaten ein wenig mitnehmen in mein Leben hier in Anafora und euch zeigen, was ich so erlebe oder was ich einfach so erzählenswert finde. Heute möchte ich euch gerne Anafora zeigen.

Den meisten Leuten denen ich in Deutschland gesagt habe, dass ich nach der Schule für ein Jahr in ein Kloster gehe haben mich oft blöd angeguckt. Kloster klingt ja erstmal richtig religiös und wer mich besser kennt weiß eigentlich, dass Religion in meinem Leben nicht die größte Rolle spielt. Warum ich aber trotzdem hierhergekommen bin?

Zu Erst einmal die Frage: Was ist Anafora eigentlich?

Mir war selbst bis zu meinem Abflug aus Deutschland nicht wirklich bewusst, worauf ich mich da eigentlich eingelassen habe. Jetzt bin ich aber schon fast 5 Monate hier und kenne Anafora langsam so gut wie meine eigene Westentasche.

Also. Was ist Anafora?

Anafora ist ein koptisch orthodoxes Kloster und liegt so ziemlich in der Mitte zwischen Alexandria und Kairo mitten in der Wüste an einer langen Autobahn. Die Kopten sind übrigens die Christen in Ägypten. Und orthodox heißt eigentlich nur, dass man hier sehr stark nach der Bibel lebt. Hier leben so einige Schwestern, Brüder, Priester und der Bischof, der übrigens mit dem koptischen Papst befreundet ist, dem ich auch schon die Hand geschüttelt habe. Das glauben mir die Kopten, die ich kennenlerne meistens zwar nicht aber das ist wirklich passiert als er vor ein Paar Monaten in Anafora zu Besuch war. Aber keine Sorge, ich habe die letzten Monate nicht nur mit Schwestern und Brüdern verbracht. Anafora ist ein riesiges Gebiet und bietet sehr vielen ägyptischen ArbeiterInnen einen Arbeitsplatz und natürlich auch vielen Freiwilligen aus der ganzen Welt. So habe ich in den letzten Monaten sehr viele Kontakte mit Ägyptern und Besuchern aus aller Welt geknüpft.

Vom Aufbau her ist Anafora in Drei große Bereiche aufgeteilt. Anamnesia, Anastasia und Anafora.

Das Erste Gebiet nennt sich Anamnesia und ist der Bereich in den man kommt, wenn man durch das große Eingangstor von der Autobahn kommt. Dort findet man einen großen Snackshop, Zwei Restaurants und die berühmte Underground Church. Eine riesige bemalte Kirche, komplett mit Teppichen ausgelegt, einfach wunderschön.

Wenn man die lange Straße weiter fährt kommt man nach Anastasia. In Anastasia ist die kleine Krankenstation, ein Altenheim und das Comunity College. Das Comunity College ist eigentlich nur eine ganz kleine Schule für koptische Ägypter, die dort zur Schule gehen können und dafür an den freien Tagen mithelfen, wo im Kloster Hilfe gebraucht wird.

Wenn man durch das Dritte Tor fährt kommt man zum Herzstück des Klosters und wer hätte es gedacht, es heißt natürlich Anafora. Anafora ist meiner gescheiten Meinung nach der schönste Bereich vom gesamten Kloster. Nicht nur weil ich hier lebe, sondern weil hier auch die Anafora Church, die große Villa, der Pool und vieles mehr zu finden sind.

Das reicht erstmal für heute. Beim nächsten mal schreibe ich euch dann, was hier die ganze Zeit so mache.

Leave a Comment: