Mein Arbeitsweg zu den Klassenräumen
Mein Arbeitsweg ist unglaublich kurz. Meistens brauche ich keine Minute von meiner Wohnung zu dem nächsten Klassenraum.
Sobald ich aus der Tür gehe, befinde ich mich schon auf einem Schulgang und somit mitten im Geschehen drinnen.
Mir begegnen Energie geladene Teenager die schreiend durch die Gänge rennen. Mir begegnen sehr müde Schüler. (Ob sie so müde sind, weil sie, wie so oft, nach der langen Schule und drei Stunden Hausaufgaben noch gelernt haben oder weil sie unbedingt noch diese eine Serie zu Ende sehen wollten, ist für mich schwer zu beurteilen.) Mir begegnen Schüler die freudestrahlend meinen Namen rufen, und anderen, die ganz in Gedanken versunken mich gar nicht wahrzunehmen scheinen.
Der Schulgang ist zu einer Seite offen und so habe ich, vor allem wenn ich im vierten oder fünften Stock unterrichte, einen wunderschönen Ausblick.

Mein Arbeitsweg zum Kindergarten
Mein wöchentlicher Arbeitsweg zum Kindergarten ist zwar deutlich länger als der zu den Klassenräumen meiner Schule, aber für meinen Geschmack immer noch nicht so lang, dass es sich lohnen würde, uns jedes Mal persönlich mit dem Taxi abzuholen.
Wir fahren an Marktständen mit frischem Obst vorbei und an unglaublich vielen kleinen Läden. Man kann Essen, Kleidung, Getränke, Elektrozubehör, Motorräder und noch ganz viel mehr kaufen. Wir sehen viele Meituanfahrer, die gerade das bestellte Essen an die Leute verteilen und auch super viele kleine Postwagen, welche die ganzen online Shop Päckchen an die Packstationen abliefern.
Ich wundere mich ab und zu, wie die kleinen Läden es schaffen, trotz des ganzen Bestellens, noch zu überleben.
Mein Arbeitsweg zu den anliegenden Schulen
Wenn wir manchmal in Schulen in den anliegenden Dörfern unterrichten, fahren wir durch wunderschöne Landschaften. Die Region ist hier sehr Hügelig beziehungsweise schon eher Bergig. Auf den Bergen sind meistens entweder sehr wild Wälder oder Terrassenartige Felder auf den zurzeit vor allem Kohl angebaut wird.

Wege zum Spazieren gehen
Ich liebe es zu wandern und spazieren zu gehen, vor allem in der Natur. Sehr gerne gehe ich auf kleinen Pfaden durch sehr naturbelassene Gegenden. Dementsprechend habe ich mich bei meiner Ankunft super gefreut, als uns sehr viele Lehrer zum „mountain climbling“ und „hiking“ eingeladen haben. Bald habe ich dann herausgefunden, dass meine Vorstellung vom Wandern und Berge besteigen/ hochklettern sich doch etwas von den meisten Lehrern hier differenziert. Die vier größten Unterschiede die ich zwischen den beiden Vorstellungen vom Wandern finden konnten sind:
- Die Länge: Für mich gilt eine Wanderung als Wanderung, wenn sie mindestens drei bis vier Stunden lang ist. Für einige von den Lehrern mit den ich mich getroffen habe, ist eine Wanderung auch gerne mal unter einer Stunde lang.
- Der Ort: In Parks, durch Felder und Wälder, Flussbetten, … Hauptsache ruhig, wenig Leute, und viel Natur. Demgegenüber stehen hier häufig auf Besucher ausgelegte Parks, die auf Social Media bekannt und beliebt sind.
- Die Wege: Gewohnt bin ich kleine Pfade und sehr Natur belassene Wege, desto mehr Baumstämme quer über dem Weg liegen desto besser. Im Gegensatz dazu findet man hier häufig breit ausgebaute Wege neben denen fein geschnittene Büsche wachsen und auf den Wegen liegen nur sehr sehr wenige Blätter.
- Das Ziel: Der Weg ist das Ziel aber gegen einen schönen Aussichtspunkt habe ich auch nichts. Hier haben wir auch schon ganz häufig in einem Restaurant geendet (daran könnte ich mich auch gewöhnen).
Mittlerweile habe ich auch meine eigenen kleinen Wanderwege gefunden – abseits von den Ausflugsparks. Meistens sind das Wege die vor allem von den Bauern hier benutzt werden. Und so genieße ich hier sowohl mein gewohntes Wandern, als auch das hier sehr beliebte „climbing mountains“.
