Das Ende meiner Zeit in Brasilien

Liebe kann man lernen. Und niemand lernt besser als Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden
– Astrid Lindgren

Meine Einsatzstelle Dorcas setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen Liebe, Fürsorge und Unterstützung zu bieten. Das Projekt erkennt die Bedeutung von Liebe und Zuneigung für die gesunde Entwicklung eines Kindes.
Das Zitat von Astrid Lindgren beschreibt eine treffende Kernbotschaft von Dorcas.
 


Es ist Mitte Juni und damit neigt sich mein Aufenthalt in Brasilien sehr schnell seinem Ende zu. Es ist Zeit, ein Resümee zu ziehen. Dabei helfen mir viele Protagonisten aus meinem Projekt Dorcas.

In meinen bisherigen Berichten habe ich euch bereits viel über die Grundideen und die Bedeutung des Projektes erzählt. Jedoch konnte ich alle Erfahrungen, über die ich geschrieben habe, nur aus meiner eigenen Perspektive berichten. Deswegen habe ich, wie auch schon im vergangenen Blogeintrag angekündigt, in den vergangenen Wochen einige „Interviews“ mit verschiedenen Personen in unterschiedlichen Positionen von Dorcas geführt, habe diese Gespräche aufgenommen, übersetzt und werde sie nun in Textform wiedergeben, damit ihr als Leser andere Perspektiven auf und einen noch besseren Einblick in das Projekt bekommen könnt. Bedeutet, dass alles im Folgenden Erzählte nicht meine Worte, sondern die Stimmen der folgenden Personen sind:

Darclê: Leiterin des Projektes Dorcas, meine Chefin und Ansprechpartnerin.

Franciele (24 J.): eine ehemalige Schülerin und Teilnehmerin, die jetzt als Lehrerin in Dorcas
arbeitet. Sie befindet sich außerdem im ersten Semester
ihres Pädagogik-Studiums.

Kimberly (18 J.): die, so wie Franciele, im Projekt Dorcas schon als Kind teilgenommen hat und nun ebenfalls hier als Lehrerin arbeitet. Im Januar 2024 möchte auch sie anfangen, Pädagogik zu studieren.

Mit Darcle habe ich das erste Interview geführt:
Darcle ist seit ungefähr 14 Jahren die Leiterin und Geschäftsführerin von Dorcas und ist für die Bereiche Finanzen, Koordination und Personalmanagement zuständig. Sie erzählt von ihren vorherigen Tätigkeiten als Krankenschwester und dem direkten Kontakt zu kranken Kindern sowie Familien in sehr schwierigen Lebenslagen. Über verschiedene Projekte in ganz Brasilien verteilt, landete sie schließlich 2009 in Curitiba und wurde auf das Projekt Dorcas aufmerksam. Durch die Begegnung fand sie ihre Leidenschaft in der Arbeit mit dem Projekt und blieb Dorcas seither treu. Sie steckt jeden Tag aufs neue Herz und Seele in ihre Arbeit und „lebt“ das Projekt.
 
„Das Hauptziel von Dorcas besteht darin, Kindern und Jugendlichen verschiedene Möglichkeiten zu bieten, ihr Leben durch die verschiedenen Angebote von Dorcas zu verändern.“ Der Fokus liegt vorerst darauf, die Kinder und Jugendlichen von der Straße wegzubringen, um danach langfristig eine richtige Zukunft aufzubauen, fernab von Drogen, sexueller Gewalt und einem Leben in Armut. Dorcas bietet den Kindern und Jugendlichen viele verschiedene Angebote, wie Lern-Unterricht (vergleichbar mit Schulunterricht), Musik- und Sportunterricht sowie eine Pfadfinder-Gruppe und sogar Workshops im Bereich Pädagogik, in der einige ältere Teilnehmer alleine kleine Kurse und Klassen unterrichten dürfen. Diese verschiedenen Angebote ermöglichen den Kindern, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, ihre emotionale Intelligenz zu stärken und ihre kognitive Entwicklung zu fördern. Nach und nach entwickelt sich jeder weiter und man erkennt Fortschritte jedes einzelnen Teilnehmers von Dorcas.
 
Auf die Frage, warum es für die Kinder Pflicht ist, in die Schule zu gehen, um einen Platz im Projekt zu erhalten, antwortet sie: „Der Schulbesuch ist Voraussetzung für jeden Teilnehmenden. Dies dient nicht nur der Bildung und Weiterbildung für die Kinder und Jugendlichen, sondern motiviert auch weitere Kinder, aber vor allem auch Eltern, ihre Kinder zunächst in die Schule zu schicken, um dann auch am Dorcas Projekt teilzunehmen. Dorcas zeigt immer wieder sehr große Erfolge und Fortschritte.


Um euch auch langfristige Erfolge vorzustellen, habe ich Franciele und Kimberly befragt. Zwei ehemalige Teilnehmerinnen von Dorcas, die beide im Bonfim/Favela (die Wohngegend unmittelbar gegenüber des Projektes) aufwuchsen und jetzt als Lehrerinnen aktiv sind. Heute haben sie sogar ihren Weg ins Studium gefunden.

Franciele kam im Alter von sieben Jahren zu Dorcas und war dort 15 Jahre lang Schülerin. Sie erzählt von den verschiedenen Aktivitäten, die sie in dieser Zeit kennengelernt hat, wie das Musizieren, das Zusammenwachsen mit Freunden und die verschiedenen Möglichkeiten, Neues zu lernen. Durch ihre kontinuierliche Beteiligung und ihr Engagement im „projeto dos voluntários“ (Kurs in Dorcas, in welchem sich einige der 16-18-Jährigen anmelden könne; sie lernen in die Rolle eines Lehrers zu schlüpfen und fangen selber an, einige Kurse zu unterrichten) entwickelte sie ihre Fähigkeiten im Umgang mit Kindern und lernte, ihnen dabei zu helfen, ihr Potential zu entfalten. Heute ist Franciele eine „Educadora“, also eine Lehrerin für die Vier- bis Zehnjährigen in Dorcas und befindet sich nun tatsächlich im ersten Semester des Pädagogik-Studiums.

Kimberly kam mit neun Jahren als Schülerin zu Dorcas. Schnell hat sie begriffen, was sich für Möglichkeiten ergeben und welche Türen sich für sie durch das Projekt öffnen können. Genauso wie Franciele belegte sie den Kurs der Voluntarios und hat angefangen, selbst Kurse und Klassen zu unterrichten.
Im vergangenen Jahr hat Kimberly ihren Schulabschluss gemacht und wird sich in diesem Jahr für ein Pädagogik Studium bewerben.
 
Bei der Frage, wie die beiden sich jetzt in ihrer Rolle als Lehrerin, aber noch vielmehr als Vorbild für so viele Kinder und Jugendlichen im Projekt fühlen, antwortet Kimberly einfach nur: „louco…“ (verrückt). Sie selbst hätte mit neun Jahren nie daran geglaubt, da zu sein, wo sie jetzt steht.


 
Franciele’s und Kimberly’s Geschichten zeigen, dass Dorcas nicht nur ein Ort der Unterstützung für Kinder und Jugendliche ist, sondern auch eine Plattform bietet, um persönliche Ziele zu erreichen und sich selbst weiterzuentwickeln. Es zeigt, wie sehr die Beiden durch das Projekt gelernt und sich entwickelt haben, aber auch, wie sehr sie in das Projekt involviert sind.
Ihre Tätigkeit als Lehrerin beschreibt Franciele als einen großen Austausch. Für sie ist das Studieren etwas Neues und zugleich eine großartige Erfahrung. Dabei ist es Fran wichtig, dass die Kinder durch ihre Arbeit ebenfalls lernen und sich weiterentwickeln können. Es entsteht ein gegenseitiger Austausch, bei dem sowohl Fran als auch die Kinder voneinander profitieren.
Deren Geschichten sind für so viele Kinder inspirierend und zeigen, wie sehr Dorcas kleinen Kindern und jungen Menschen Möglichkeiten bietet, Talente zu entdecken, diese zu entfalten und einen positiven Einfluss auf das zukünftige Leben der Kinder zu haben. Franciele und Kimberly werden als Vorbilder gesehen und zu ihnen wird aufgeschaut.

Eine weitere Frage, die ich gestellt habe, war: „Was sind eure individuellen Wünsche und Ziele im Zusammenhang mit Dorcas, den Kindern hier im Projekt, sowie eurer persönlichen Entwicklung?“
 
Darclê hat den Wunsch, dass alle 300 aktiven Teilnehmenden eine bessere Zukunft erhalten. Momentan beschäftigt sie sich viel mit dem Erwerb von neuem Land, um das Projekt zu erweitern. Bis 2030 soll die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in Dorcas von 300 auf 500 steigen. Ein weiteres langfristiges Ziel ist das Errichten weiterer Sozialprojekte im Umfeld, um noch mehr Kindern des Favelas in Almirante Tamandaré eine richtige Zukunft zu ermöglichen.
 
Franciele hat das Ziel, ihr Studium an der Universität erfolgreich abzuschließen und weiterhin Neues im Austausch mit den Kindern zu lernen. Im Hinblick auf die Kinder in Dorcas strebt sie danach, dass sie stets Neues lernen und sich selbst weiterentwickeln können. Sie möchte, dass Dorcas als Organisation wächst und mehr Kinder die Möglichkeit bekommen, am Projekt teilnehmen zu dürfen.
 
Kimberly’s persönliche Ziele beinhalten die Aufnahme an einer Universität und das Studium der Pädagogik. Genau wie Fran, liegt ihr die Weiterentwicklung der Kinder und Jugendlichen im Projekt am Herzen. Ihr ganz großer Traum ist es, irgendwann genug Geld zu verdienen, um ein eigenes Haus zu haben, ein Auto zu fahren und Dinge zu kaufen, ohne lange darauf sparen zu müssen und von Nichts und Niemandem mehr abhängig zu sein.

Zum Abschluss des Interviews wurde über die Vorstellung von Dorcas als Tier gesprochen. Hier sind die entsprechenden Zuordnungen:
 
Darclê stellt sich Dorcas als Känguru vor, das fürsorglich und beschützend ist. Dorcas kümmert sich um seine Kinder und beschützt sie vor Gefahren, ähnlich wie der Beutel eines Kängurus.
Kimberly vergleicht Dorcas mit einem Fabelwesen, dem Phönix. Ein mythologischer Vogel, der aus seiner eigenen Asche wieder geboren wird. In ihrer Vorstellung symbolisiert der Phönix das ständige Wachstum und die Weiterentwicklung von Dorcas. Ähnlich wie ein Phönix kann Dorcas den Kindern und Jugendlichen ein neues Leben erschaffen und aus schwierigen Situationen neue entstehen lassen, um immer stärker zu werden.
Franciele sieht Dorcas als einen Koala, der die Kinder umarmt und sie vor ihren Gefahren schützt. Diese Metapher betont (wie auch das Känguru) die Schutzfunktion von Dorcas und die Unterstützung, die das Projekt den Kindern bietet.

Ich bin nach den Gesprächen mit Darclê, Franciele und Kimberly durch das Projekt gegangen und habe hier und da ein paar ältere und auch jüngere Kinder ein paar Fragen gestellt, um auch von ihnen persönlich zu hören, was Dorcas für sie ist:

„Was gefällt euch an Dorcas am meisten?“
„Was ist Antrieb, eure Motivation, jeden Tag für ein paar Stunden herzukommen?“
„Welcher Unterricht macht euch am meisten Spaß?“

Die Antwort, die ich am häufigsten bekommen habe: Das Essen. Wie ich schon im ersten Blog erzählt habe, gibt es vier Mahlzeiten am Tag, darunter ein großes Mittagessen mit Reis, Bohnen, Salat, häufig einem Kartoffelgericht und manchmal auch Fleisch. Nach der Ankunft von den Kindern im Projekt, bekommt man nach einem „Hallo“ mit einem Grinsen auf dem Gesicht die Frage gestellt, ob es denn heute Nachtisch gibt.
Sehr beliebt sind sportliche Aktivitäten im Projekt, wie der normale Sportunterricht, Capoeira und Tanzen. Bis heute werde ich jeden Tag aufs Neue zum Tischtennis, Tischkickern oder Fussball spielen herausgefordert und gefragt, ob ich nicht mitspielen will. Bei den kleinen ist der neue Spielplatz auch sehr angesagt.



Vielen gefällt das Musizieren am Besten. Das Engagement und der Ehrgeiz, besser zu werden, ist unglaublich.
Öfters kommen die Musiklehrer auf mich zu und laden mich auf Wunsch der Kinder zum Zuhören eines neu eingeprobten Stückes ein, um mir ihre Fortschritte zu zeigen. Das sind einige meiner persönlichen Lieblingsmomente im Projekt.
Andere Kinder sind eher am handwerklichen und experimentellen Unterricht interessiert. Wie man sieht: Jeder hat andere Interessen und für jeden ist etwas in Dorcas dabei.

Das, was man von den Kindern und Jugendlichen nicht direkt gesagt bekommt, was man sich aber über deren Worte erschließen kann, ist die Bedeutung von Dorcas für sie als Teilnehmer. Hier werden sie gesehen und ernst genommen. Hier werden sie geliebt, bekommen Aufmerksamkeit und Zuneigung. Hier fühlen sich die Kinder geborgen und sind gerne hier. Die Geschichten von Franciele, Kimberly und den Kindern zeigen, dass Dorcas nicht nur eine Bildungseinrichtung oder eine Tagesstätte ist, sondern ein Ort, an dem Talente entdeckt werden, sich Möglichkeiten ergeben, Fähigkeiten sich entfalten und positive Veränderungen in den Leben der Kinder und Jugendlichen entstehen.


Die Wohngegend der Kinder
Dorcas


Dorcas schafft eine unterstützende Umgebung, in der den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten geboten werden, Liebe und Fürsorge nicht nur zu empfangen, sondern auch zu lernen sie weiterzugeben. Franciele, die selbst mit sieben Jahren als Kind zu Dorcas gekommen ist und jetzt als Lehrerin arbeitet und nun ihr Studium begonnen hat, erkennt die Bedeutung von Liebe und setzt sich mit Hingabe dafür ein, den Kindern zu helfen, diese zu erfahren und selbst liebevoll zu sein.
Auch Kimberly, die ihren Weg ähnlich wie Franciele gehen wird, ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie das Projekt Dorcas Kinder zeigt, Liebe zu erlernen und zu praktizieren. Durch ihre Teilnahme und ihrem Einsatz, trägt sie dazu bei, dass die Kinder verstehen, wie wichtig Liebe und Fürsorge sind. Sie selbst möchte viel über den Umgang mit Kindern lernen und ihren Teil dazu beitragen, dass sie eine bessere Zukunft haben.
Und im Hinblick auf die Worte von Astrid Lindgren: „Liebe kann man lernen. Und niemand lernt besser als Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden“ spiegeln sich meine Worte wieder. Damit Kinder nicht lieblos werden, sondern ein erfülltes und liebevolles Leben führen können, schenkt Dorcas Liebe und ermutigt, diese auch an andere weiterzugeben.

Ich hoffe, euch haben die Interviews einen noch besseren Einblick von Dorcas gegeben. Was das Projekt ist, wofür es steht und was es vor allem den Menschen hier bedeutet, kann man kaum in Worte fassen.

Ich beim Verfassen dieses Blogeintrages in kurzer Fotosession mit Franciele, Fran und co.

Und mit diesem vierten Blogeintrag werde ich meinen Freiwilligendienst in Brasilien in ca. zwei Wochen beenden. Meine 11 Monate gehen zu Ende. Schon gehts für mich wieder zurück nach Hause, jetzt, wo ich gerade erst das Gefühl habe so richtig angekommen zu sein.

Ich schaue zurück auf meine Zeit hier, lese meinen ersten Blogeintrag, schaue mir Fotos an und erinnere mich an die ersten Wochen im Land.
Noch eine Woche zusammen mit meinen „Mitfreiwilligen“ im Vorbereitungsseminar, bevor es so richtig losgeht. Der Gedanke, dass alle anderen jeweils zu zweit in ihrem Projekt sind, hat mich total verunsichert. Ich war auf mich alleine gestellt. Zudem wohnte ich auch noch 600km (11 Stunden Autofahrt) weit weg von jeglichen Gesichtern, die ich kenne. Ich wurde, wie man so schön sagt „ins kalte Wasser geschmissen“. In Porto Alegre wurde ich in den Nachtbus gesetzt und alles was mir gesagt wurde: „An dem Busbahnhof Curitiba“ muss Du aussteigen und die Leiterin des Projektes „Darclê“ holt Dich ab.“ Kein Internet, kein Plan von der Sprache, kein Plan von gar nichts. Alle Unsicherheiten waren wie weggeblasen, als ich herzlich von Darclê begrüßt wurde.

Danach ging alles sehr schnell.
Ich habe Dorcas kennengelernt und viele neue Freunde im Projekt, aber auch außerhalb gefunden. Ich habe meine eigenen Aufgaben bekommen und war als Art Schulbegleiter für den kleinen Kalleb zuständig. Der Wahlkampf zwischen Lula und Bolsonaro fand statt und ich durfte die Fussball-WM in dem Fussball-Land Brasilien miterleben. Meine Portugiesisch-Sprachkenntnisse wurden immer besser. Ich durfte das Projekt „Lar Padilha“ meiner ZMÖ-Mitfreiwilligen Merle und Marc kennenlernen, und zusammen haben wir Weihnachten bei über 35°C gefeiert. Ich habe zusammen mit Freunden Karneval in Florianópolis gefeiert. Im neuen Schuljahr (welches im Januar begann) wurde mir das Vertrauen gegeben, selber Englisch- und Sportunterricht in Dorcas zu geben. Ich konnte viele Orte in Brasilien bereisen und habe viel gesehen: Porto Alegre, Florianópolis, Torres, Blumenau, die Wasserfälle in Foz do Iguaçu… doch so schön es dort auch war, zog es mich immer wieder zurück nach Curitiba, da ich hier eine Art zweites Zuhause gefunden habe. Hier bin ich von allen Orten in Brasilien am liebsten. Hier, in Curitiba und in Dorcas. Wenn es mir schlecht ging und ich tatsächlich mal keine Lust hatte zur Arbeit zu gehen, war die schlechte Laune sofort weg, sobald ich Dorcas betreten habe und die fröhlichen Gesichter der Kinder gesehen habe. Jetzt spreche ich die Landessprache, gebe selbst Unterricht und bin angekommen.

Das der Abschied schwer fallen wird, ist klar. All die Kontakte, von denen ich nun viele Freunde nennen kann, die ich im letzten Jahr fast täglich gesehen habe, werde ich zurück lassen. Der Abschied wird emotional und traurig, doch das ist auch gut so. Denn da, wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Im August kommt schon mein Nachfolger. Ich habe nicht das Gefühl, dass wenn ich weggehe und ein anderer Freiwilliger meine Stelle füllt, dass ich ausgetauscht werde. Ich bin froh für meinen Nachfolger, dass er auch die Erfahrungen machen darf, die ich in diesen 11 Monaten gemacht habe. Denn Dorcas ist so ein tolles Projekt, dass von Tag zu Tag wächst.
Auch für mich geht es weiter. Ein Jahr geht zu Ende, ein weiteres folgt. Ich freue mich natürlich auch auf meine Rückkehr nach Deutschland, um dort meinen eigenen Weg weiterzugehen.

Ich hoffe, meine Berichte haben einen guten Einblick von meiner Zeit und meiner Einsatzstelle in Brasilien gegeben.

Das wars von mir.

Ganz liebe Grüße, Euer Pelle

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