Buen provecho!

Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht! Inzwischen steht meine Rückreise nach Deutschland kurz bevor und ich bin überwältigt, wie schnell die Zeit vergeht. 
In 3 Wochen werde ich dann im Reisebus nach Buenos Aires sitzen und nur darauf warten ein letztes Mal die inzwischen gewohnte Stimme zu hören, die Gerichte nennt, die man an diesem Tag direkt im Bus kaufen kann.
Ich weiß noch, wie ich das erste Mal Bus gefahren bin und verwirrt um mich geschaut habe als die erste Person mit einem großen geflochtenen Korb auf dem Kopf den Bus betrat und laut „Chipa, Chipa“ rief. Inzwischen warte ich nur noch auf diesen Moment um wieder einmal eine Chipa mit Cocido zu ergattern. 

Da Liebe ja durch den Magen geht, stelle ich heute mal ein paar Gerichte vor, die mich dazu gebracht haben Paraguay einfach nur lieben zu können und inzwischen fester Bestandteil in meinem Alltag sind.

Chipa

Chipa ist ein rundes oder manchmal auch länglich geformtes Gebäck aus Maismehl und Queso Paraguayo (landestypischer Käse). Am besten schmeckt es, wenn es noch leicht warm und frisch aus dem Ofen kommt. Chipas kann man eigentlich zu jeder Tageszeit essen, ist aber besonders zu Ostern eine Spezialität, die zu dann fast ausschließlich gegessen wird.

In vielen Bussen steigen Personen ein, die die frischen Chipas verkaufen und teilweise auf ihrem Kopf balancieren. Es gibt außerdem verschiedene Arten der Chipa. Der Teig ist dabei immer der gleiche, allerdings gibt es neben der eben beschriebenen „typischen“ Chipa noch die Chipa kavure, eine Art Stockbrot aus Chipateig. Zudem gibt es noch Chipa so‘o (so‘o bedeutet Fleisch auf Guaraní) und ist eine, wie der Name sagt, mit Fleisch gefüllte Chipa. Chipa guazú ist ebenfalls eine Form der Chipa, die allerdings eher einem herzhaften Kuchen mit Mais und Ei gleicht.
Es gibt noch viele weitere Formen der Chipa, aber das sind die Arten von Chipas, die ich hier am häufigsten gegessen habe.

Mbeju 

Mbeju ist ein Gericht, was vor allem zum Frühstück gegessen wird. Es besteht aus Maniokmehl/-stärke, Queso Paraguayo und Butter und wird wie ein Pfannenkuchen in der Pfanne gebraten und gewendet. Dabei ist der Teig jedoch nicht flüssig, sondern eher grob und krümelig. Zum Mbeju wird dabei oft Cocido getrunken.

Cocido

Cocido ist ein typisches Getränk zum Frühstück oder zur Kaffeezeit (merienda). Dabei wird die Mateyerba (Matekräuter) mit Zucker angebraten und karamellisiert und anschließend mit Wasser aufgegossen. Es ist eine Art moderner Mate und kann auch mit Milch gemischt und getrunken sein, damit er weniger stark ist. Das fertige Getränk hat dann die Farbe von Kaffee und schmeckt extrem gut.

Mate und Terere 

Mate und Terere sind die zwei meistgetrunkenen Getränke nach meiner Wahrnehmung. Terere trinkt man besonders in Paraguay, obwohl im Winter auch Mate getrunken wird. Beide Getränke werden mit Mateyerba zubereitet und aus einer Guampa (Mate-/Tererebecher) und mithilfe einer Bombilla („Strohhalm mit Sieb“) getrunken. Dabei füllt man die Guampa mit der Yerba (Matekräutern) gefüllt und anschließend mit Wasser aufgegossen. Der einzige Unterschied zwischen Mate und Terere ist dabei, dass man Mate mit heißem Wasser trinkt, wohingegen Terere mit eisgekühltem Wasser getrunken wird. Durch die oft sehr hohen Temperaturen in Paraguay wird hauptsächlich Terere getrunken und ich kann aus Erfahrung sagen, der ist nicht nur extrem lecker, sondern auch sehr erfrischend bei den Temperaturen.

Sopa paraguaya

Sopa paraguaya

Die Sopa paraguaya ist ein typisches Gericht aus Paraguay, das trotz des Namens keine Suppe ist, sondern einen gelben herzhaften Kuchen beschreibt. Sie besteht aus Käse, Eiern, Maismehl, Milch und Zwiebeln und schmeckt sehr gut. Oft wird sie als Beilage zu verschiedenen Mahlzeiten gegessen.


Asado und Asadito

Asado beschreibt das Grillen hier. Bei einem Asado wird meistens sehr viel Fleisch und Wurst gegessen. Dazu gibt es dann Beilagen wie Sopa, Chipa Guazú, Maniok oder Salat. Dabei gibt es meistens mehr Fleisch als ich das zumindest von mir zuhause kannte.

Asadito sind kleine gewürzte Fleischspieße, die man oft am Straßenrand oder sogar auch in Bussen gemeinsam mit Maniok kaufen kann. 

Açaí 

Açaí ist eine kleine lilane Frucht, die vor allem in Brasilien wächst und angebaut wird. Durch die Nähe der Stadt Ciudad del Este zur brasilianischen Grenze, gibt es aber auch hier oft Açaí. Açaí beschreibt aber dabei nicht nur die Frucht, sondern auch ein Eis aus der Frucht, das mit vielen Zutaten kombiniert wird. Je nach Geschmack kann man sich verschiedene Toppings, wie Früchte oder Schokolade etc aussuchen. Fester Bestandteil in so gut wie allen Açaís ist das Açaí-Eis selbst, Kondensmilch, Milchpulver, Bananenscheiben, Erdbeeren und Müsli. Extrem lecker, eine super Abkühlung und sehr zu empfehlen!

Empanadas

Empanadas habe ich zuerst in Argentinien kennengelernt, aber auch in Paraguay findet man viele Empanadas. Meistens kann man dann zwischen verschiedensten Füllungen der Teigtasche wählen, wie z.B. Mais, Hühnchen, Rind oder Schinken und Käse. Einige Empanadas sind dabei frittiert, andere im Ofen gebacken.

Außerdem gibt es die Empanada Mandi‘o. Bei dieser Empanada handelt es sich um eine Empanada, bei der Teig selbst aus Maniok statt dem üblichen Teig hergestellt wird. Insgesamt ist diese Empanada daher weicher und weniger kross.

Bori bori

Bori bori

Bori bori ist guarani und bedeutet übersetzt „Maiskügelchen in Suppe“. Genau das beschreibt das Gericht ziemlich gut. Es handelt sich um eine Suppe mit Rindfleisch und kleinen Maismehl-Käse-Klößen. Für mich ist es ein typisches Mittagessen mit Kollegen.

Wie ihr seht gibt es eine Menge Gerichte, die ich vorstellen könnte, aber das ist die engste, leckerste und in meinem Alltag präsenteste Auswahl.
Vielleicht gibt es in Deutschland nicht immer alle Zutaten, aber ich werde auf jeden Fall probieren, einige dieser Gerichte zuhause nachzukochen.

Ganz liebe Grüße aus Ciudad del Este!
Malena

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