Dieses Jahr fand in die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe statt. Zum ersten Mal seit der Gründung des ÖRK trafen sich Delegierte aus Mitgliedskirchen von der ganzen Welt in Deutschland. Im Rahmen des Herbstkonventes am 22. Oktober 2022 im Katharina-von-Bora-Haus in Neumünster haben wir uns mit diesem wichtigen Ereignis und seiner Bedeutung für unsere Kirche auseinandergesetzt. Wir starteten in den Tag mit einer kurzen Andacht und einem Vortrag von Prof. Dr. Dietrich Werner, der seine Eindrücke aus Karlsruhe mit uns geteilt hat. Durch den Vortrag konnten wir der Atmosphäre dieses großen Festes der weltweiten Ökumene ein wenig nachspüren und über die vielen Impulse der Vollversammlung nachdenken. Wir haben einen Einblick in den Prozess der Vorbereitung dieses internationalen Treffens bekommen und konnten einen Blick hinter die Kulissen der zahlreichen Gespräche werfen. Dabei konnten wir uns über die aktuellen Herausforderungen in der Ökumene austauschen (z. B. der Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie oder der Klimawandel).
Wer den Vortrag von Dr. Dietrich Werner noch einmal rekapitulieren möchte, siehe hier:
Für diesen Tag war ursprünglich noch ein Vortrag von Luise Jarck-Albers zum Thema „Gerechter Frieden – darauf arbeiten wir hin” geplant, der aber leider kurzfristig ausfallen musste. Der Grund dafür war eine Bahnstörung auf der Strecke zwischen Hamburg und Neumünster, durch die sowohl die Referentin, als auch einige Teilnehmende nicht anreisen konnten. Die „freie“ Zeit haben wir aber fleißig für weitere Diskussionen zu den jeweiligen Themen der Vollversammlung genutzt.
Am Nachmittag waren Dominik Schwinger (Bildungsreferent Süd-Nordprogramme im ZMÖ) und Winnie (eine Freiwillige aus Tansania) als Gäste eingeladen und haben dem Missionskonvent das Süd-Nord Freiwilligenprogramm vorgestellt. Winnie erzählte von ihren Erlebnissen an ihrem Einsatzort in einer KiTa in Schleswig Holstein und von ihren Erfahrungen mit dem Freiwilligenprogramm. Das von Weltwärts geförderte Süd-Nord Programm des Zentrums für Mission und Ökumene bietet jedes Jahr jungen Menschen aus unseren Partnerkirchen weltweit die Möglichkeit einen 12-monatigen Freiwilligendienst im Raum der Nordkirche zu leisten. Die letzten Jahre stellten für das Programm aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen eine große Herausforderung dar. Dennoch konnte das ZMÖ die Einreise der Süd-Nord Freiwilligen immer wieder ermöglichen, wenn auch unter teils schwierigen Bedingungen, so Dominik Schwinger.
Aktuell leisten sechs Süd-Nord Freiwillige aus Argentinien, Paraguay, Tansania und den Philippinen einen Freiwilligendienst in ihren jeweiligen Einsatzstellen. Unter den derzeitigen Einsatzstellen befinden sich die Ökumenische Arbeitsstelle Altholstein, die Seemannsmission Westküste e.V. in Brunsbüttel, der Kindergarten Arche Noah in Holm, das Haus der Jugend in Wesselburen und das Christian Jensen Kolleg in Breklum. Ab Frühjahr 2023 werden außerdem das SOS-Kinderdorf in Grimmen und die Seemannsmission Duckdalben im Hamburger Hafen zu den Einsatzstellen des Süd-Nord Programms zählen.
Was die Anzahl der Freiwilligen betrifft, plant das ZMÖ für 2023 mit acht jungen Menschen aus den bereits genannten Ländern sowie Brasilien, welches als Entsendeland für 2023 erstmals im Programm vertreten sein wird. Perspektivisch sind für die kommenden Jahrgänge bis zu 12 Freiwillige geplant. Um die geplante Aufstockung der Freiwilligenzahl realisieren zu können, bedarf es neuer Einsatzstellen, die junge Süd-Nord Freiwillige bei sich aufnehmen und beschäftigen möchten. Wer selbst Einsatzstelle werden möchte, findet weitere Infos hier.
Der Thementag endete mit einem Abschlussegen von Kurt Riecke und einer herzlichen Einladung zum kommenden Frühjahrskonvent am 25. März 2023 in Ludwigslust zum Thema Afrika.
Daria Grzywacz, Mitglied des Arbeitsausschusses, und Dominik Schwinger, Bildungsreferent Süd-Nord-Programme
